Kommentar: Suche nach dem Glück
Glück zu haben, das steht für viele Menschen hoch im Kurs. Glück kann man nicht kaufen, aber Glück zu haben ist eben auch keine reine Glückssache. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Im Rückblick auf sieben Tage ohne Schuhe war es eines der Highlights des Selbstversuchs und ein Erlebnis mit Nachhall. Ein Moment nur und der schoss mich mit Vollgas zurück in meine Kindheit. Nackte Füße im warmen Regen! Klasse Sache, warum mache ich das nicht öfter? Weil Erwachsene das eben nicht machen, es passt nicht ins Bild: Erwachsene haben sich unter Kontrolle, sind Vernunftsmenschen. Im Regen zu Spielen ist Kinderkram. Wir Erwachsenen glauben nur zu gerne, dass wir alles im Griff haben und allein über unser Leben bestimmen, doch sind wir ehrlich zu uns selbst, dann sind wir selten frei in unseren Entscheidungen. Die Gesellschaft beeinflusst unser Handeln mit ihren Erwartungen. Im Kleinen fängt das an: Das Lieblings-Shirt bleibt im Schrank, weil es vom vielen Waschen schon ziemlich aus der Form ist und was denken da die Leute! Kein Drama, aber kritisch betrachtet eben eine kleine Beschneidung im freien Handeln und vielleicht in dem, was wir zu unserem Glück brauchen an diesem Tag. Im Großen bekommt die Sache ganz andere Dimensionen: Wenn Menschen sich nicht trauen, so zu leben, wie sie glücklich sind, weil sie in der Öffentlichkeit sonst dick und fett den Stempel "Spinner" auf der Stirn tragen oder ausgegrenzt werden, dann ist das sehr wohl ein Problem. Leben ist die ständige Suche nach dem Glück. Vom Glück hat jeder Mensch seine eigene Vorstellung und seinen eigenen Weg zu diesem Ziel. Wenn Toleranz und Akzeptanz endlich gelebte Praxis sind und nicht nur hohle Phrasen, dann wäre auch das Glück in greifbarer Nähe.
Thema "Barfuß" im Lokalkompass:
> Glück ist ein Spaziergang im Regen
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.