Kommentar: Kein Platz für Behinderte
Autofahrer kennen die lästige Suche nach freien Parkplätzen und da lockt die große, freie Lücke. Im Kampf von Moral gegen Bequemlichkeit gibt es oft einen eindeutigen Sieger - und die Verlierer sind Menschen mit Behinderung. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Samstag zur besten Einkaufszeit vor einem Supermarkt: Autofahrer kreisen auf der Suche nach einem freien Parkplatz, doch nur vor der Tür ist noch eine Lücke. Eine Frau nutzt die Chance, stellt ihr Auto ab und verschwindet flotten Schrittes im Markt. Das Schild mit der deutlichen Aufschrift und das riesige Rollstuhl-Symbol auf dem Boden ignoriert die Autofahrerin. Kein Einzelfall, sondern gängige Praxis. Behinderten-Parkplätze sind beliebt, scheinbar vor allem bei Nicht-Behinderten und wenn man nur kurz fünf Minuten zum Bäcker oder in die Bank muss, ist das doch wirklich in Ordnung. Oder? Nein! Wenn Menschen, die zwei gesunde Beine und sonst keine Einschränkungen haben, einen Parkplatz für Behinderte blockieren, dann zeugt das nicht nur von Faulheit, sondern vor allem von Gleichgültigkeit. Szenen dieser Art machen Wut im Bauch. Wut über - man muss es in dieser Deutlichkeit sagen - asoziales Verhalten. Menschen mit Behinderung haben es im Alltag ohnehin nicht leicht, sind wir doch trotz aller Bemühungen weit entfernt von einer Umwelt ohne Hindernisse. Ihre Behinderung wird aber noch größer durch die Rücksichtslosigkeit ihrer Mitmenschen.
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