Kommentar: Hilfe? Fehlanzeige!
Platz da, hier komme ich - was interessieren da die Probleme anderer Menschen? Ein Kommentar von Daniel Magalski über ein Schauspiel in drei Akten:
Samstagmorgen an einer großen Kreuzung in Lünen. Viele Menschen sind auf dem Weg in die Stadt. Die Ampel schaltet auf Grün, doch der zweite Wagen in der langen Schlange zwischen Geradeaus-Spur und dem Gegenverkehr bewegt sich nicht von der Stelle. Das Hupkonzert lässt nicht lange auf sich warten und wer kann, quetscht sich an dem Auto vorbei auf die Kreuzung. Der Mann am Steuer schaltet das Warnblinklicht ein, er hat offenbar ein Problem. Na und? Autofahrer kurven auch bei der zweiten Grünphase weiter mit Hupen um den Wagen herum, doch keiner kümmert sich um den Mann. Hilfe? Fehlanzeige! Vierzig Autofahrer haben sich so schon aus Affäre gezogen, da hält am Straßenrand ein Mann mit seinem Wagen. Der Helfer will den gestrandeten Autofahrer von der Kreuzung schieben, doch in diesem Moment erwacht der Motor wieder zum Leben. Ende gut, alles gut? Nein, denn es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Minuten an einer so belebten Stelle auf Hilfe zu warten, ist wohl leider ein Zeichen des zunehmenden Egoismus in unserer Gesellschaft. Der Autofahrer hatte an diesem Samstagmorgen gleich doppelt Glück. Glück, dass der Motor wieder ansprang und Glück, dass ihn nur die bockige Technik an der Weiterfahrt hinderte und kein gesundheitliches Problem.
Thema "Hilfe" im Lokalkompass:
>Notfall-Test - wer hilft der kranken Julia?
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