Kommentar: Gewalt ist ein Kinderspiel
Jugendliche und Gewalt, ein so schwieriges wie aktuelles Thema. Fallen Hemmschwellen, wird aus einem Spiel und vermeintlichem Spaß schnell bitterer Ernst. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Schlägereien sind unter Jugendlichen längst keine Ausnahme mehr, Prügel-Videos machen am Schulhof von Handy zu Handy die Runde und in den sozialen Netzwerken im Internet teilt der Nachwuchs brutale Filme zur allgemeinen Belustigung auf die Pinnwand der Kumpels. Überfälle unter Beteiligung junger Täter sind in den Polizeiberichten keine Seltenheit. Schüsse aus einer Softair-Pistole auf andere und unbeteiligte Jugendliche - wie in Brambauer - sind nur ein weiteres Beispiel für Gewalt. Die Entwicklung der letzten Jahre stimmt nachdenklich, denn immer wieder sorgen heftige Fälle bundesweit für Schlagzeilen. Im Spielzeugladen um die Ecke können die Kleinsten ihr Kinderzimmer ausrüsten wie das Hauptquartier einer Armee. Maschinenpistole, Handgranaten oder Gürtel mit Munition für das Schnellfeuer-Gewehr liegen in den Regalen und warten auf junge Käufer oder gedankenlose Eltern. Plastik zwar, aber legt Krieg in dieser krassen Form als Kinderspiel unter Umständen den Grundstein? Im Fernsehen geht es weiter, bereits am Nachmittag bietet das Programm Mord und Totschlag in Hülle und Fülle. Gewalt hat ihren festen Platz im Alltag. Räuber und Gendarm war früher, heißt das Spiel heute Schläger und Opfer? Waffen generell zu verteufeln, das wäre sicher der falsche Weg und Sportlern, Schützen oder Jägern gegenüber unfair. Doch Eltern sind in der Pflicht und müssen ihren Kindern bis zum Erwachsenenalter eine verantwortungsvolle Orientierung sein - denn Waffen sind eben kein Kinderkram.
Mehr zum Thema:
>Fabian bangt nach Schuss um Augenlicht
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.