Kommentar: Faulheit statt Vernunft?
Kinder sitzen im Auto im Kindersitz, das ist eine klare Sache. Wirklich? Die Sicherung des Nachwuchses spielt für manche Eltern - so scheint es - keine so große Rolle. Ein Kommentar von Daniel Magalski
Der Blick schweift an der roten Ampel aus dem Fenster. Im Auto nebenan drückt ein Kind fröhlich seine Nase an der Scheibe platt und klettert dann nach vorne auf den Beifahrersitz. Sekunden später schaltet die Ampel auf Grün. Abfahrt. Eine Momentaufnahme im Feierabendverkehr an einer großen Kreuzung in Lünen, allerdings kein Einzelfall. Szenen dieser Art sind immer wieder zu beobachten, was bleibt, ist die Frage nach dem "Warum?" Welche Verletzungen ein Unfall schon bei langsamer Fahrt gerade bei Kindern nach sich ziehen kann, ist kein Geheimnis und doch siegt bei manchen Eltern offenbar immer wieder die Bequemlichkeit über die Vernunft. Unfälle können auch auf der kürzesten Strecke passieren und selbst dann, wenn man sich nicht nur für den besten Autofahrer der Welt hielte, sondern das auch in der Realität wäre, ist das kein Schutz vor den Fehlern anderer Menschen. Fehlverhalten mit dem vermeintlichen Argument zu rechtfertigen, dass es in den siebziger Jahren weder Gurte noch Kindersitze gab und die Kinder das ja auch überlebt haben, ist mit Blick auf die hohe Zahl von Verkehrstoten in dieser Zeit ohnehin blanker Hohn. Kurz und knapp: Wer Kinder ohne den passenden Kindersitz transportiert, spielt mit ihrer Gesundheit und im schlimmsten Fall mit ihrem Leben. Eltern, die bereit sind, eines Tages vielleicht mit dieser Schuld leben zu müssen, können ihren Nachwuchs ja ruhig weiter so im Auto mitnehmen...
Thema "Sicherheit" im Lokalkompass:
> Eltern bringen Kinder in Gefahr
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