Kommentar: Erst das Parken, dann die Moral

Den besten Parkplatz zu ergattern, scheint ein Volkssport zu sein. Lieber fährt man im Auto fünf Extra-Runden am Parkplatz, um nur noch zehn Meter zum Ladeneingang zu haben.

Im Innenstadtbereich riskiert man lieber Knöllchen, als einen kleinen Spaziergang zu machen. Der Parksuchverkehr z.B. am Kino ist legendär. Diese Kritik gilt natürlich für gesunde Menschen, denen es nichts ausmachen sollte, etwas zu laufen. Nein, ich will hier nicht den mahnenden und selbstgefälligen Zeigefinger erheben. Ich ertappe mich selbst oft genug dabei, wie man nach einem Parkplatz Ausschau hält, der möglichst nah am Eingang eines Supermarktes ist und stelle fest, wie seltsam dieses Verhalten eigentlich ist. Gut, jeder soll nach seinen Neigungen parken. Im Rahmen der Verkehrsordnung. Ganz anders sieht die Situation nämlich aus, wenn Menschen mit ihrem Parkverhalten andere einschränken, behindern oder sogar gefährden. Frei nach Brecht: Erst das Parken, dann die Moral. Ob an unübersichtlichen Ecken, oder ganz extrem in Rettungswegen. Sind die 30 weniger gelaufenen Meter denn so viel wichtiger, als andere Menschen?

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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