Kommentar: Eltern bringen Kinder in Gefahr
Der Schulweg mit Klassenkameraden ist für viele Schüler eher die Ausnahme. Im Eltern-Taxi geht es direkt bis vor die Tür - das bringt Probleme und birgt Gefahren. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Henning Schade ist Schulleiter der Kardinal-von-Galen-Schule, und er hat zwei Wünsche: Dass Autofahrer die Halteverbote an der Schulstraße akzeptieren und mehr Schüler zu Fuß zur Schule kommen - beides im Sinne der Sicherheit. Schulleiter Schade ist mit seinen Wünschen kein Einzelfall, denn Verkehrs-Chaos zu Beginn und Ende des Unterrichts gehört an vielen Schulen zum gewohnten Bild. Auto-Karawanen drängeln sich dann vor den Gebäuden, verstopfen die Straßen, nehmen die Sicht. Schüler eilen zwischen den haltenden Fahrzeugen hin und her, und was schon im Sommer ein Problem ist, wird in der dunklen Jahreszeit zur noch größeren Gefahr. Viele Schulen kämpfen mit ihren Appellen, die Kinder doch zumindest die letzten Meter zur Schule laufen zu lassen, seit Jahren einen schier aussichtslosen Kampf, vor allem bei schlechtem Wetter verdrängt das "Helikopter-Gen" bei Eltern oft jegliche Vernunft. Aktionen, in denen Schüler die Erwachsenen an die Regeln erinnern, sind ein guter Anfang, denn was für ein peinlicher Moment ist es, zeigt der eigene Nachwuchs Mama oder Papa eines Morgens die rote Karte. Eltern, die sich freiwillig und ganz ohne Kontrollen an die Regeln halten, sind aber eine noch viel bessere Sache. Den Sprössling "zu seiner Sicherheit" mit dem Auto so nah wie möglich an den Klassenraum zu fahren und billigend in Kauf zu nehmen, dass im Chaos irgendwann ein anderes Kind unter die Räder kommt, ist jedenfalls ein geradezu abartiges Verhalten.
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