Kommentar: Das Internet und der Tod
Promis sterben und durch Medien und Internet geht ein Ruck. Im Kleinen, im Lokalen ist das nur selten der Fall - Menschen ohne Rang und Namen sterben hier einfach so, manchmal unbermerkt für Wochen. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Hollywood-Star Robin Williams ist tot – diese Nachricht bestimmte am Dienstag die Schlagzeilen. Der Schauspieler litt, glaubt man den Berichten, unter Depressionen und beging am Ende Selbstmord. Die Reaktionen auf seinen Tod erfassten das Internet wie eine Lawine. Menschen posteten Fotos, Zitate aus seinen Filmen und Sprüche. Das Phänomen der Online-Trauer kennen Internet-Nutzer schon vom Tod von Michael Jackson. Stars werden betrauert wie nahe Angehörige - doch was ist mit den stillen Dramen in unserer Nachbarschaft? Depressionen sind noch immer ein Tabu-Thema und Menschen sterben jeden Tag einsam und unbemerkt in ihren Wohnungen. Zeitungen und Post, die aus dem Briefkasten quellen oder in krassen Fällen die Fliegen im Hausflur, erinnern die Anwohner dann irgendwann an den Nachbarn. Ist das der Preis unserer vernetzten, stressigen Welt?
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