Kommentar: Armer alter St. Martin
Martin war ein guter Mann, sagt die Legende. Was hätte der Heilige wohl gesagt, wenn er in unserer Zeit auf den Straßen unterwegs gewesen wäre? Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Das war‘s. St. Martin ist für dieses Jahr vorbei, was vielleicht gar nicht so schlecht ist. Denn was da wirklich von der netten Geschichte vom Teilen und der Nächstenliebe hängen geblieben ist, das ist mehr als fraglich. Vor allem die Erwachsenen müssen sich da an die eigene Nase fassen. Alltagstauglich ist die Legende für viele Menschen schon lange nicht mehr. Doch wenn man während des bunten Laternenumzug eifrig mit dem Handy telefoniert, statt sich länger als zehn Minuten mit seinem Kind zu beschäftigen, kann man das wohl auch nicht verlangen. Und anschließend, beim gemütlichen Teil mit Glühwein und Brezeln, schauen manche höchst amüsiert zu, wie sich die lieben Kleinen die Laternenstäben wie Lichtschwerter um die Ohren hauen.
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2 Kommentare
Ich war jetzt ein paar Tage in Weimar. Dort fand der Martinsumzug mit großer Kundgebung am 10. November statt. Weil das der Geburtstag von Martin Luther ist, hieß es bei der Veranstaltung.
Ich war doch recht erstaunt: Luthers Vorname ist zwar auch Martin, doch der Martinszug geht ja zurück auf den Bischof von Tours, den heiligen St. Martin. Sein Gedenktag ist der 11. November. Was den „Ossis“ alles so einfällt...
Das sind auch meine Beobachtungen,Herr Magalski.
Die Mütter finden Sankt Martin ziemlich langweilig und Halloween viel "cooler".Das überträgt sich natürlich leidernauch auf die Kinder.