Taube mit Piercing entsetzt Tierschützer
Katzen-Babys im Müllcontainer, ein Fisch im Gurkenglas oder Kaninchen auf dem Trödelmarkt! Im Einsatz für Tiere in Not erlebten Arche-Mitglieder im Laufe der Jahre viel Leid - am Wochenende erreichte der Tierschutz-Wahnsinn eine neue Dimension.
Metall-Plättchen klimpern an einer dünnen Kette, ein Ring geht dem Vogel am Hals unter die Haut und über die Beine sind Perlen gestülpt - das ist die skurrile Piercing-Taube. Polizisten der Wache Scharnhorst fingen den Vogel am Wochenende und alarmierten die Tierschützer. Heike Beckmann aus Lünen, die Vorsitzende der Arche 90, und die anderen Ehrenamtlichen rätselten über den seltsamen Schmuck. "Vielleicht die Taube einer Wahrsagerin" grübelten die Tierschützer. Oder ein kultureller Hintergrund? Die Recherche im Internet lieferte zunächst keinen Anhaltspunkt, dann gab ein Link in einem Tauben-Forum den Hinweis: Es ist Taubenschmuck, ein Brauch aus dem Orient. Die Arche-Mitglieder sprechen von Tierquälerei und das Veterinäramt der Stadt Dortmund verfügte die Entfernung des Schmucks. Ein Tierarzt befreite am Montag die Taube von ihrer Last, entfernte den Ring und die kleinen Perlenketten an den Füßen mit einem Seitenschneider. Die roten Perlen über den Beinen sind ein größeres Problem und müssen mit einer kleinen Säge entfernt werden, unter Umständen sogar in Narkose. "Ist die Operation geschafft, darf sie endlich eine ganz normale Taube sein", freut sich Tierschützerin Gabi Bayer.
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