Hühner gackern bei Alois für das schönste Ei

Eier sind ihr Leben: Gertrud und Alois Thier. | Foto: Magalski
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Um 5 Uhr ist die Nacht im Hühnerstall vorbei. Dann geht das große Gackern los. 2.000 Hennen flattern, scharren, picken. Unterhalten sich vielleicht über ungelegte Eier. Wer weiß das schon?

Was Alois Thier weiß ist, dass er sich auf seine "Mitarbeiterinnen" verlassen kann. 1.800 Eier legen sie dem Chef jeden Tag ins Nest. Ostern ist nah, da zählt jedes Ei. Viele Kunden wollen versorgt werden. Braune Eier, weiße Eier - auf einem Laufband kullern sie aus den Nestern, fahren dann mit dem "Eier-Fahrstuhl" und werden nach Größen sortiert. "Trotzdem bleibt noch viel Handarbeit", sagt Alois Thier. "Wir sind hier noch nicht so automatisiert."
Mit ein paar Hennen im Boden über der Garage auf dem Hof an der Waltroper Straße 91 fing alles ganz harmlos an. In diesem Jahr ist das genau 50 Jahre her. Noch immer ist das Federvieh die große Leidenschaft des fitten Borkers. Alois Thier liebt seine Hühner. Die Tiere sollen sich wohlfühlen. Dafür sieht der Chef auch mit 85 Jahren noch persönlich nach dem Rechten im Hühnerstall. Wellness inklusive. Ehefrau Gertrud (80) kennt das und nimmt es lachend mit Humor: "Im nächsten Jahr haben wir Diamantene Hochzeit, aber die Hühner werden mehr gestreichelt als ich."
Überhaupt waren Eier oft Thema bei den Thiers. Alle mussten mit anpacken. "Früher war das richtig Stress zu Ostern", erinnert sich Tochter Annette Schlütermann. Dann nahmen sich die drei Geschwister Urlaub, um die Eltern zu unterstützen. Eier sortieren, verpacken und mit dem Auto zum Kunden fahren. Aus dem Hühnerstall bis vor die Haustür. 30 Jahre haben sie das gemacht. In Bork ist das heute noch so. Annette Schlütermann setzt sich dann hinter das Steuer und liefert Eier aus. Oder die Kunden kommen direkt zum Hof. Sonst sind auf den alten Runden andere "Eiermänner" unterwegs, Thier-Eier haben viele dabei aber immer noch im Kofferraum. Zu Ostern in allen Farben. Dass die Thiers ihre eigenen Eier färben lassen, ist Ehrensache. Eine kleine Familienfärberei im Sauerland kocht die Eier, färbt sie schön bunt. Die bunten Eier der ersten Stunde waren dagegen noch Handarbeit. "Mit Zwiebelschale", hat Gertrud Thier noch einen Tipp für alle Osterhasen.
"Futter ist das A und O", erzählt Alois Thier. Besonders dann, wenn dioxinbelastete Eier aus Ostwestfalen und Duisburg Schlagzeilen machen. Da fällt ihm gerade ein, dass er noch Futter nachbestellen muss. Von dem Guten vom Landhandel in der Nähe. Das ist Chefsache, klar.
Sind die Hühner versorgt, brutzelt sonntags das Rührei in der Küche. Das ist so eine Art Gesetz. "Oma macht das weltbeste Rührei" schwört Enkeltochter Daniela. Sogar ein König kam vor langer Zeit vorbei, um es sich am Tisch von Gertrud Thier schmecken zu lassen. Zwar nur ein Schützenkönig, aber immerhin. Doch auch Spiegeleier und gekochte Eier mögen die Thiers gerne. "Man sagt ja immer, dass man nur zwei Eier in der Woche essen soll, wegen dem Cholesterin." Daran gehalten haben sich die Thiers noch nie. Gertrud lacht: "Gemerkt haben wir davon bisher nichts." Darauf ein Ei!

Die bunten Eier von der Hühnerfarm Alois Thier in Bork können Kinder bis 11 Jahren am Ostersamstag, 7. April, suchen! Los geht‘s um 11.30 Uhr am Volkspark Schwansbell. Die Anfahrt von der Kamener Straße ist ausgeschildert.

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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