Hier geht's seit 35 Jahren bunt rund

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Es gibt wohl nur wenige junge Lüner, die bei Familie Wenzlaff-Schwenke noch nicht mitgefahren sind. Kein Wunder, denn das bunt blinkende Karussell der Schaustellerfamilie feiert in diesem Jahr bereits seinen 35. Geburtstag.

Was gehört zum Weihnachtsmarkt? Für die Kleinen auf jeden Fall Karussellfahrten. Und die gibt es traditionell in Lünen am Alten Markt. Ob Feuerwehr- oder Polizeiauto, Schumi-Flitzer, Krokodil oder Flieger, der per Hebelzug in luftige Höhen steigt: die elf Runden pro Fahrt mit dem nostalgischen Fahrgeschäft lassen auch nach 35 Jahren immer noch Kinderträume wahr werden.

Schon die Großeltern hatten einen Zirkus, auch einen Autoscooter betrieb man: Die Familie Wenzlaff-Schwenke hat den Rummel im Blut, und das schon in der 5. Generation. Das müssen die Selmer auch, denn die Arbeit ist oft schwer und zeitintensiv. „Reich wird man nicht. Dazu gibt es an den Fahrgeschäften immer was zu tun“, sagen die Oldies Uwe und Gertrud.

Tochter Elke und ihr Mann Lutz sind ebenso beim Aufbau des Karussells für den Weihnachtsmarkt dabei wie Enkel Pascal. „Rund 2.000 Lampen sind hier verbaut. Jede kaputte Birne muss ausgewechselt werden, zurzeit stellen wir auf
LED-Technik um. Alles muss immer tiptop aussehen und funktionieren. Nur dann ist das Karussell attraktiv“, sagt Lutz.

Die Fahrzeuge am Karussell sind ebenfalls nicht billig. „Der Schumi-Flitzer hat damals 8.000 Mark gekostet, heute das gleiche in Euro“, erläutert Lutz. Die konstante Pflege macht sich bezahlt, das Gefährt glänzt nach rund einem Jahrzehnt wie neu. Zu Schumis besten Zeiten war auch der rote Flitzer am Karussell der Renner. „Alle Väter haben da ihre Kinder reingesetzt“, berichtet Lutz.

Für Kinder, die zu Beginn etwas Scheu haben, gibt es die Möglichkeit, dass Mama oder Papa mitfahren können, im Polizeibus und im Feuerwehrauto gibt es extra größere Sitzflächen. Die Eltern dürfen umsonst mitfahren.

Was sich in 35 Jahren geändert hat? „Kinder bekommen immer noch große Augen, wenn sie die blinkenden Lichter sehen. Aber es sind weniger Kinder geworden. Der Geburtenrückgang ist auch an unserem Karussell deutlich zu sehen“, sagt Elke Wenzlaff-Schwenke. Doch wichtig für das Geschäft sind nicht nur die Kleinen: „Ohne Opas und Omas gäbe es uns nicht mehr“, sagt Senior Uwe. Denn die können einfach nicht „Nein“ zum Enkel sagen. Den 35. Geburtstag feiert das Karussell am 27. November, 15 bis 17 Uhr, mit kleinen Überraschungen für Fahrgäste.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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