Großbaustelle im Dorf startet mit Ärger

Bauarbeiten im großen Stil stehen Brambauer in den nächsten Monaten bevor - und gleich zu Beginn der Sanierung an der Waltroper Straße gibt es Ärger. Anlieger fühlen sich schlecht informiert und die Umleitung sorgt für Unmut.

Kleine Strecke, große Wirkung. Der Abschnitt, der im ersten Bauabschnitt zwischen Am Riepersbusch und Ottostraße von der Vollsperrung betroffen ist, ist nur wenige hundert Meter lang, die Umleitung aber geht in die Kilometer. Wer aus Richtung Waltrop nach Brambauer möchte, muss über die Straßen Im Knäppen, Lünener Straße, Brunnenstraße und Brambauer Straße fahren. Kunden der Steinbock-Apotheke, die im gesperrten Bereich an der Waltroper Straße hinter der Ottostraße ihren Sitz hat, erlebten diese Problematik am Mittwoch am eigenen Leib. Die Apotheke hatte Notdienst – und vor allem für Patienten aus Waltrop bedeutete das lange Wege. „Notdienste zwischen Apotheken kurzfristig zu tauschen, ist immer eine schwierige Sache, weil die Information ja auch beim Kunden ankommen muss“, erklären Dr. Susanne Streich und Jutta Lindner von der Steinbock-Apotheke.

Anlieger kritisieren Information

Kürzere Wege bietet im Moment der öffentliche Personennahverkehr. Linienbusse dürfen aus Richtung Waltrop durch den Abschnitt fahren, in die andere Richtung gilt: Anlieger frei und Sackgasse. „Wenn die Busse der Vestischen Verkehrsgesellschaft die Umleitung fahren müssten, hätte das entweder den Fahrplan völlig aus dem Takt gebracht oder man hätte einen zusätzlichen Bus mit Mehrkosten im fünfstelligen Bereich einsetzen müssen“, erklärt Friedhelm Wittlieb vom Ordnungsamt der Stadt Lünen. Weiterer Kritikpunkt der Anlieger ist die Information über die Maßnahmen, „In unserem Briefkasten hatten wir erst eine Woche vor Beginn der Arbeiten einen Zettel, mehr nicht“, kritisiert ein Anwohner der Waltroper Straße auf Waltroper Gebiet. In die gleiche Kerbe schlägt eine Geschäftsfrau: „Der Bus hält nicht an den Haltestellen Ottostraße und Grenzstraße in Richtung Brambauer, eine Information dazu haben wir nicht.“

Bauleitung ist Ansprechpartner vor Ort

Herausgeber der Handzettel sind nach Angaben der Stadt Lünen die beteiligten Baufirmen und sie bestimmen laut Verwaltung auch den Inhalt. „Die Informationspolitik war und ist aus Sicht der Bauverwaltung breit angelegt: Neben der Info-Veranstaltung im Bürgerhaus hat die Verwaltung anhand der Genehmigung der Verkehrssicherung dazu am 8. Mai eine Pressemitteilung herausgegeben; mit gleichem Datum wurden entsprechende Hinweise auf der Homepage veröffentlicht, die auch jetzt noch online ist. Hinzu kommen die Handzettel der Baufirmen“, sagt Frank Knoll, Referent des Bürgermeisters. Die Bauleitung sei während der Arbeiten täglich vor Ort und für Anwohnerinnen und Anwohner ansprechbar, denn ein Flugblatt könne nicht alle Fragen beantworten, heißt es weiter von der Stadt. Grund dafür seien zum Beispiel mögliche Änderungen im Verlauf der Baustelle, etwa im Zeitplan.
Das Steinbock-Team hat nun aus der Not eine Tugend gemacht – die Apotheke glänzt mit Absperrband nun im Baustellen-Look . Und die Mitarbeiter tragen orangene Warnwesten. Dauern die Bauarbeiten vor der Tür länger als geplant – das Team würde mit dieser Ausrüstung bestimmt unterstützen.

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