Forensik-Bürgerinitiative schreibt Brief

Die Victoria-Brache im Vordergrund, die Siedlung im Hintergrund. Um den Standort gibt es viele Diskussionen. | Foto: Magalski
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Lünen ohne Forensik – die Bürgerinitiative macht sich für dieses Ziel stark. Doch die Ehrenamtlichen beklagen nun in einem Brief fehlenden Rückhalt. Die Stadt Lünen hingegen sieht den geforderten Schulterschluss.

Wie steht es um den Widerstand gegen die Pläne des Landes, in Lünen eine Klinik für psychisch kranke Straftäter zu bauen? Fragt man die Bürgerinitiative „Lünen ohne Forensik“, ist laut einem Schreiben „wenig bis gar kein wahrnehmbarer Widerstand gegen die Entscheidung des Gesundheitsministeriums des Landes seitens der Politik und Verwaltung unserer Stadt erwachsen.“ Unmut, den sich die Bürgerinitiative von der Seele schrieb. „Falls Sie ernsthaft an der Verhinderung des Forensik-Standortes Lünen interessiert sind, lassen Sie uns nichts unversucht lassen, um ernsthaft, glaubwürdig, schnell und gemeinsam in Düsseldorf zu intervenieren“, schreibt die Bürgerinitiative.

Überraschung bei Bürgerinitiative

Der Brief der Bürgerinitiative ging nach Angaben des Vorstandes am Freitagmorgen in die Post, adressiert an die Fraktionsmitglieder im Rat der Stadt Lünen, den Verwaltungsvorstand und weitere Politiker. Umso größer sei dann die Überraschung gewesen, als Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick am Abend zuvor im Hauptausschuss das Thema auf den Plan brachte. Der Bürgermeister kündigte dabei neue Gespräche in Düsseldorf an – genau das also, was die Bürgerinitiative in ihrem Brief einen Tag später fordern wollte. Stodollick nahm auf Anfrage Stellung zum Brief. Er sei von den Einlassungen der Bürgerinitiative überrascht gewesen. Der Bürgermeister nennt als Aktionen gegen die Forensik etwa zahlreiche Briefe an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Ministerin Steffens oder Gespräche mit Wirtschaftsvertretern, in denen für die Idee der Bürgerinitiative auf der Victoria-Fläche geworben worden sei.

Stadt sieht Schulterschluss

Die Bürgerinitiative hatte im April ein Konzept für Wohnen, Wirtschaft und Freizeit auf dem Areal vorgelegt. Eben dieses Konzept ist auch Thema im Brief der Bürgerinitiative. Sie kritisiert Politik und Verwaltung, dass der Entwurf nicht nur kritisch bewertet, sondern auch von vornherein massiv abgewertet und abgelehnt worden sei. Der Brief von „Lünen ohne Forensik“ trägt die Überschrift: Forensik-Standort Lünen – eine Stadt wehrt sich hoffentlich im Schulterschluss. Stodollick dazu: „Die Bürgerinitiative fordert einen Schulterschluss, den wir bereits seit Beginn der Forendiskussion praktizieren und weiter praktizieren werden.“

Mehr zum Thema:
>Kann dieser Plan die Forensik stoppen?

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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