"Flugzeug-Unglück" fordert Retter bei Kanne

Feuerwehrleute bringen eine "verletzte" Frau zum Rettungswagen. | Foto: Magalski
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Trümmer eines Flugszeugs liegen auf der Wiese, zwei Verletzte sitzen im Gras und rufen um Hilfe. Rauch kommt aus einem Hubschrauber-Wrack. Großalarm am Freitagabend für Feuerwehr und Rettungsdienst bei Kanne in Lünen. Zum Glück kein Ernstfall, sondern eine riesige Übung.

Minuten zuvor kommt es dem Drehbuch für die Großübung nach am Himmel über dem Norden von Lünen zu einem heftigen Unfall. Ein Kleinflugzeug und ein Hubschrauber kollidieren, stürzen dann zu Boden - direkt auf das Gelände der Bäckerei Kanne. Teile des Flugzeugs treffen im Bereich der Windkraftanlage ein Auto mit mehreren Personen und verursachen außerdem einen Brand in einer kleinen Holzhütte. Der Hubschrauber prallt am anderen Ende der Firma auf die Lastwagen-Parkplätze und beschädigt einen Tank mit einer Chemikalie. Feuerwehrleute retteten so nicht nur die Verletzten, sondern löschten auch die Brände und schlossen in speziellen Schutzanzügen das Leck im "Gefahrgut-Tank". Stunden dauerten die Vorbereitungen für die Übung. Helfer des Technischen Hilfswerks brachten für die aufwendige Übung schon am Freitagnachmittag per Tieflader ein Flugzeug und einen Hubschrauber in den Geistwinkel. Ein Team der Johanniter für realistische Unfalldarsteller schminkte den insgesamt acht Opfern fiese Wunden, darunter Verbrennungen und schwere Kopfverletzungen. Schreie der geschulten Darsteller erhöhten das Stresslevel für die Helfer, die Übung wirkte so in Teilen sehr realistisch.

Hand in Hand für den Ernstfall

"Szenarien dieser Art sind natürlich zum Glück kein Feuerwehr-Alltag, dennoch ist es wichtig, auch große und ungewöhnliche Lagen zu üben, denn sollte es je zu einem Ernstfall kommen, muss die Arbeit Hand in Hand klappen", erklärt Jörg Möllmann, Löschzugführer in Nordlünen-Alstedde. Teilnehmer der Großübung waren deshalb neben den Freiwilligen aus Nordlünen-Alstedde auch der Löschzug aus Wethmar und die Löschzüge Bork und Cappenberg der Feuerwehr Selm. Ein Team von Rettungshubschrauber Christoph 8 und das Deutsche Rote Kreuz unterstützten bei der Versorgung der "Verletzten". Löschzugführer Möllmann dankte nicht nur dem Technischen Hilfswerk und den Johannitern, sondern auch der Familie Kanne für die Bereitstellung des Geländes und die Verpflegung der Teilnehmer nach der gelungenen Übung.

Vom Übungsszenario in den echten Einsatz

Vom Übungseinsatz ging es für den Löschzug Bork dann direkt wieder in den echten Einsatz. Ein Mann aus Bork wurde vermisst, weil er starker Diabetiker ist, startete die Polizei eine größere Suchaktion auch mit Unterstützung eines Hubschraubers. Kräfte der Feuerwehr hatten sich aber gerade im Bereich der Waltroper Straße in Stellung gebracht, da entdeckten sie den Vermissten in einem angrenzenden Gebüsch. Ein Notarzt kümmerte sich um den unterkühlten Senior.

Thema "Großübung" im Lokalkompass:
>Hunderte Retter übten die Katastrophe

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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