Festnahmen bei Großkontrolle der Polizei
Großkontrollen der Polizei laufen am Mittwoch in der Region. Im Visier der Ermittler sind Kriminelle, die auf ihren "Reisen" durch die Städte Einbrüche und Diebstähle begehen. Festnahmen und Schmuggel-Zigaretten gehören zur Bilanz der des Einsatzes.
Die Polizisten sind seit dem frühen Morgen im gesamten Kreis Unna im Einsatz, um Kriminellen das Handwerk zu legen. "Die Täter fliegen kurz in die Orte ein und verschwinden nach der Tat sofort wieder", schildert Amanda Vorderderfler von der Pressestelle der Polizei das Vorgehen der "mobilen Kriminellen". Ziel der Polizeikontrollen ist es deshalb, die Täter schon auf der Fahrt zum geplanten Tatort oder auf dem Rückweg zu stoppen, besonders im Bereich von Autobahnen oder Bundestraßen. Denn die gute Infrastruktur im Ruhrgebiet spielt den Kriminellen in die Hände. Die Täter kommen schnell von einem Punkt zum nächsten. Verdächtige Fahrzeuge werden an Kontrollstellen der Polizei daher gestoppt, unter anderem wird auch überprüft, ob die Insassen bereits für Taten bekannt sind. Eine erste Zwischenbilanz soll es am Nachmittag geben.
Update 15.35 Uhr: In den sozialen Netzwerken wir der Großeinsatz der Polizeiu kontrovers diskutiert. Häufige Aussage der Online-Nutzer: Am Tag macht so ein Einsatz doch keinen Sinn. Wolfgang Wieland von der Pressestelle der Polizei in Dortmund: "Die Polizei spricht nicht umsonst von Tageswohnungseinbrüchen. Täter nutzen günstige Gelegenheiten, das können auch der kurze Einkauf oder die Gassirunde mit dem Hund sein." Die Erfahrung zeige, dass Einbrüche eben nicht nur in der Dunkelheit ein Thema sind.
Update 15.50 Uhr: In Bergkamen sind Kräfte der Kreispolizeibehörde Unna in Autobahnnähe im Einsatz. Es sind nicht nur Kleintransporter, die das Interesse der Polizisten wecken. Manche Autofahrer lösen bereits mit kleinen Gesten einen Verdacht aus. Ein Problem ist auch die Geschwindigkeit in der Kontrollstelle. Obwohl die Straße mit Verkehrsleitkegeln und Warnleuchten verengt ist, fahren einige Autofahrer zügig an den Beamten vorbei.
Update 16.10 Uhr: Die Polizei in Dortmund hat nun eine erste Zwischenbilanz veröffentlicht. An allen Kontrollstellen insgesamt wurden bisher 2670 Fahrzeuge und 3550 Personen von den Einsatzkräften überprüft. Drei Personen wurden festgenommen und drei Haftbefehle wurden vollstreckt. In einer Mitteilung heißt es: "Im Einzelnen wurden mehrere Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen, weil sie unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung oder ohne Fahrerlaubnis unterwegs waren. Darüber hinaus konnte bei einer Fahrzeugkontrolle ein als gestohlen gemeldetes Kleinkraftrad auf der Ladefläche eines Lastwagens festgestellt werden." Bei einer Wohnungsdurchsuchung am Morgen in Dortmund wurden zunächst zwei Personen festgenommen, drei weitere sprangen nur leicht bekleidet aus dem Fenster auf ein Vordach. Diese Tatverdächtigen wurden nach kurzer Verfolgung von der Polizei festgenommen. In der Wohnung stellten Einsatzkräfte achtzig Stangen unverzollter Zigaretten sicher. Bei einer weiteren Wohnungsdurchsuchung wurde Diebesgut aufgefunden und sichergestellt, die aus einem Wohnungseinbruch im Märkischen Kreis stammte.
Update 20.35 Uhr: Sich den mobilen Tätern in den Weg stellen und Informationen über die Strukturen und Hintergründe von Banden zu sammeln, das war eines der Ziele der Großaktion der Polizei am Mittwoch. "Die massive Polizeipräsenz von rund 1.700 Einsatzkräften im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg, darunter auch mehrere Hundertschaften der Bereitschaftspolizei, hat sich gelohnt. Wir haben heute über Behördengrenzen hinweg den Fahndungs- und Ermittlungsdruck auf mobile Einbrecherbanden deutlich erhöht. Potentielle Straftäter wurden aufgeschreckt und verunsichert. Dabei schauen wir nicht nur auf die Anzahl der Festnahmen", war der Einsatzleiter aus dem Polizeipräsidium Dortmund, Kriminaloberrat Gerhard Böckmann, am Abend zufrieden. Böckmann weiter: "Durch Razzien an potenziellen Treffpunkten von Einbrechern und Hehlern, der Durchsuchung verdächtiger Objekte sowie durch intensive Personen- und Fahrzeugkontrollen haben wir uns den Einbrecherbanden in den Weg gestellt. Die Ermittlungskommissionen der Kriminalpolizei haben wertvolle neue Erkenntnisse über Tatverdächtige, deren Reisebewegungen, Strukturen und Verbindungen erlangt." Die Polizei hoffe auf das Verständnis der Verkehrsteilnehmer, dass es aufgrund der Kontrollen zu Behinderungen auf den Straßen kam. Aus der Bevölkerung, etwa an den Kontrollstellen, in Anrufen und in sozialen Netzwerken habe es viel positive Resonanz gegeben.
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