Fahrerflucht: Hasan Turan verlor sein Bein
Hasan Turan war in der Nacht zu Sonntag mit Freunden auf Tour, am Morgen stieg der Lüner auf der Walter-Kohlmann-Straße aus einem Taxi. Turan wollte die letzten Meter nach Hause zu Fuß gehen - dann erfasste ihn ein Auto. Das Unglück kostete Hasan Turan das Bein. Das Opfer sucht nun Zeugen und den flüchtigen Unfallfahrer.
Hasan Turan schwebte nach dem Unfall in Lebensgefahr. Die Ärzte kämpften zudem über Tage um Turans Bein. Vergeblich. Das Gewebe starb ab und am vergangenen Freitag, fünf Tage nach dem Unfall, amputierten die Mediziner das Bein bis zum Knie. "Im Moment wissen wir nicht, ob das Gewebe nun heilt", erzählt Songül Ashauer, Hasan Turans Freundin. Die Angst vor einer zweiten Amputation ist groß, in diesem Fall ginge der Schnitt wohl bis zum Oberschenkel. Hasan Turan arbeitete vor dem Unfall als Gerüstbauer, nicht nur über seiner beruflichen Zukunft schwebt nun ein großes Fragezeichen. Der Unfall passierte am ersten Advent. Hasan Turan ging am frühen Morgen als Fußgänger entlang der Walter-Kohlmann-Straße in Richtung seiner Wohnung in Gahmen - dann erfasste ihn plötzlich ein Auto mit dem Seitenspiegel. "Ich habe Scheinwerfer gesehen, dann spürte ich einen Schlag und stürzte zu Boden." Der Unfallfahrer flüchtete Richtung Dortmund, zurück blieb nur der Spiegel. Ein Auto fuhr nach dem ersten Zusammenstoß dem am Boden liegenden Turan über das Bein und flüchtete in unbekannte Richtung. Der Reifen brach die Knochen im Bein mehrere Male, zerstörte Nerven und Gewebe.
Appell an den Unfallfahrer: "Erleichtern Sie Ihr Gewissen!"
Die Polizei vermutet unter Umständen ein zweites Fahrzeug, Turan glaubt es war eher ein Auto. Hasan Turan blieb trotz der Schmerzen bei Bewusstsein und wählte über sein Handy noch selbst den Notruf. "Vor Schmerzen konnte ich kaum reden", erinnert sich der Lüner. Autofahrer hielten kurze Zeit später und kümmerten sich bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um den Verletzten. "Den Personen, die meinem Freund geholfen haben, würden wir gerne Danke sagen", sagt Songül Ashauer. Turan fehlen nach dem Unglück zwei Tage, er öffnete erst am Dienstag in einem Krankenhaus wieder die Augen. Die Polizei ermittelte mit Hilfe des Spiegels in der Zwischenzeit das Automodel. Das Teil gehört zu einem Audi A4 in Schwarz. "Der Flüchtige wird den Seitenspiegel aber wohl nicht in einer Werkstatt ersetzen lassen", vermutet Songül Ashauer. Die Lünerin und ihr Freund hoffen auf Hinweise auf ein Auto mit dieser Beschädigung, vielleicht sucht der unbekannte Autofahrer aber auch im Internet oder auf Schrottplätzen nach dem Ersatzteil. "Unfälle können passieren, aber warum lässt man einen Menschen am Boden liegen", fragt Hasan Turan am Dienstag im Gespräch mit dem Lüner Anzeiger. Eine Botschaft hat das Paar deshalb für den oder die Flüchtigen: "Erleichtern Sie Ihr Gewissen und stellen Sie sich der Polizei!"
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