Fabian bangt nach Schuss um Augenlicht

Eine Plastikkugel aus einer Softair-Pistole - hier ein Model ab 18 Jahren - traf Fabian Nowak im Auge. | Foto: Magalski
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Fabian Nowak wollte den ersten Tag der Sommerferien genießen, traf sich mit Freunden nahe der Kelmschule in Brambauer. Schüsse aus einer Softair-Pistole machten dem Spaß ein Ende - dem Schüler droht nun auf einem Auge die Erblindung.

"Fabian (13) und seine Freunde wollten am 5. Juli zum Beginn der Ferien am Gitter vor der Kelmschule etwas chillen, dann waren da zwei Jungen mit Softair-Pistolen", berichtet Sabine Nowak, Fabians Mutter, über die Ereignisse des Abends. Softair-Pistolen tragen die Harmlosigkeit scheinbar im Namen. Die Übersetzung des Wortes "Softair" ins Deutsche bedeutet ganz frei "weiche Luft". Kleine Modelle gibt's oft schon am Kiosk, sie sind aber kein Spielzeug für die Hände von Kindern. Die Munition sind Plastikkugeln. Unscheinbar, kleiner als Erbsen und doch eine Gefahr. Im Sport tragen Softair-Schützen deshalb spezielle Kleidung. "Menschen oder Tiere ins Visier zu nehmen, ist ein absolutes Tabu", so ein Softair-Sportler im Gespräch mit dem Lüner Anzeiger. Sabine Nowak erzählt weiter: "Die Jungen beschossen Fabian und seine Freunde und als die Gruppe die beiden aufforderte, damit aufzuhören, schoss einer der Jungen noch zwei Mal in Fabians Richtung." Eine Kugel traf den Schüler ins Auge. Die Schützen flüchteten in Richtung der Straße Zum Dahl und kümmerten sich nach Angaben von Sabine Nowak nicht um ihr Opfer.

Plastikkugel verletzte Hornhaut

Ein Freund rief den Rettungswagen, der brachte Fabian in die Augenklinik nach Dortmund. "Fabian konnte nur noch hell und dunkel sehen", so Sabine Nowak. Die Ärzte stellten nach der Untersuchung die Schock-Diagnose. Die Plastikkugel aus der Softair-Pistole hatte den Schüler mitten ins Auge getroffen und verletzte die Hornhaut. Im schlimmsten Fall lösen sich in einigen Tagen Hornhaut oder Netzhaut ab, Fabian droht dann ein Leben lang Blindheit. Zu den Schmerzen kommen deshalb die Sorgen um die Zukunft. Fabian spielt Wasserball in der Jugend-Nationalmannschaft, trainiert beim Schwimmverein Brambauer. Der Leistungssport wäre Geschichte. Führerschein und freie Berufswahl sind ebenfalls in Gefahr.

Familie bittet um Hinweise auf die Jungen

Die Entwicklung gibt immerhin Grund zu ein wenig Hoffnung. Sabine Nowak: "Ein Blutschwamm hat sich gelöst, Fabian sieht auf dem betroffenen Auge im Moment etwa sechzig Prozent." Familie Nowak erstattete bei der Polizei Anzeige gegen die Unbekannten. Die Beamten ermitteln, so eine Polizeisprecherin auf Anfrage des Lüner Anzeigers, wegen gefährlicher Körperverletzung. Zeugen melden sich unter Telefon 0231 / 132 74 41 bei der Kriminalwache der Polizei Dortmund. „Der Junge, der geschossen hat, trug eine kurze schwarze Hose und ein weißes Shirt und hatte dunkle Haare. Der zweite Junge hatte ebenfalls dunkle Haare, beide waren ungefähr 13 bis 15 Jahre alt“, beschreibt Sabine Nowak. Fabians Mutter hofft, dass der Schuldige gefunden wird, schließlich geht es um nicht weniger als Verantwortung für die ungewisse Zukunft ihres Sohnes.

Mehr zum Thema:
>Kommentar: Gewalt ist ein Kinderspiel

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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