Eschner ist ein Fan der Waltroper Straße
Bauarbeiter mit schweren Maschinen reißen die Straße auf, viel Dreck und viel Lärm sind die Folge. Einen Mann mit Fotokamera stört die Unruhe nicht. Friedhelm Eschner mag die Waltroper Straße. Der Umbau ist für den Rentner eine spannende Zeit.
Foto um Foto von der Großbaustelle füllt bald das neue Album. Friedhelm Eschner kennt die Waltroper Straße wie sein Wohnzimmer. Die Straße sei das "pulsierende Herzstück des Dorfes", so sagt der Rentner und gesteht: "Ich liebe Brambauer." Die Waltroper Straße möchte der Chronist im Wandel der Zeit zeigen, das ist zugleich die Überschrift für sein neues Projekt. "Bis zum Verkehrschaos", sagt Eschner mit einem Augenzwinkern. Zu Kaisers Zeiten war die Waltroper Straße das Gegenteil - eine ruhige Flaniermeile. Friedhelm Eschner hat den Beweis in Form von schönen alten Postkarten. Die Karten sind sein großes Hobby. Die ältesten Exemplare sind über hundert Jahre alt, die "neueren" Karten haben immerhin auch rund dreißig Jahre auf dem Buckel. "Die Waltroper Straße hatte in der Kaiserzeit Kopfsteinpflaster und nur ein paar Menschen gingen spazieren", erzählt der Sammler von einem idyllischen Motiv. Eine andere Postkarte zeigt einen kleinen Bach an der Stelle, wo heute die Wittekindschule steht. Oder die Notkirche. Lange Geschichte und lange Geschichten. Das heutige Gesicht der Waltroper Straße mag der Rentner ebenso, nur "die Poller sind ganz fürchterlich". Friedhelm Eschner freut sich auf das neue Gesicht der Straße und könnte sich eine Ausstellung vorstellen, sind die Bauarbeiten erst beendet. Sein Material jedenfalls wächst mit jedem Tag auf der Baustelle.
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