Emma kämpfte nach Gift um ihr Leben

Sandra Masur und ihre Familie bangten Tage um die vergiftete Hündin Emma. | Foto: Magalski
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Emma ist am Leben und das ist ein kleines Wunder. Unbekannte vergifteten den Hund von Familie Masur mit Schneckenkorn. In Horstmar gab es vor drei Jahren einen sehr ähnlichen Fall - der endete tödlich für einen Schäferhund. Zufall?

"Die Kinder waren schon im Bett, die Hunde im Garten und ich saß auf der Couch", erinnert sich Sandra Masur an den Dienstagabend letzter Woche. Ihr Mann Dirk ruft nach ihr, irgendetwas stimmt nicht mit Emma, dem fünf Jahre alten Labrador der Familie. "Emma hatte gebrochen, verdrehte die Augen ganz seltsam, hatte Schaum vor dem Mund und lief wie betrunken", berichtet Sandra Masur von den Symptomen, deutliche Anzeichen für eine Vergiftung. Ein Anruf beim Tierarzt und der macht sich trotz Feierabend gleich auf den Weg in die Praxis.

Ärzte legen Hündin ins künstliche Koma

Sandra Masur hat die vom Haus an der Glogauer Straße nur drei Minuten entfernte Praxis Lorson gerade erreicht, da kippt Emma auf die Seite, krampft, hat Blut an der Schnauze und hohes Fieber. Der Tierarzt kämpft um Emmas Leben, pumpt den Magen aus und gibt ihr Infusionen. Zwei Stunden später hat sich der Zustand der Hündin zwar etwas stabilisiert, sie schwebt aber noch immer in Lebensgefahr und muss deshalb in eine Tierklinik. Ärzte legen Emma ins künstliche Koma und Emma hat großes Glück. Samstag durfte sie wieder nach Hause zu ihrer Familie.

Einbruch bei Gartenbaufirma

Der Garten der Familie liegt nicht direkt an der Glogauer Straße, ein kleiner Weg führt durch gleich neben der Garage durch den Vorgarten zum Gartentor. Diesen Weg ging wohl auch ein unbekannter Tierhasser und warf am Ende den Giftköder durch das Gitter - dort fand und fraß ihn Hündin Emma. Reste der blauen Masse entdeckte Dirk Masur später direkt neben dem Tor. Ärger in der Nachbarschaft gibt es nicht, sagt Sandra Masur, sie hat einen anderen Verdacht. Sollte Emma aus dem Weg geschafft werden für einen Einbruch? Von Freitag auf Samstag stiegen Einbrecher nämlich, das bestätigte die Pressestelle der Polizei in Dortmund auf Anfrage des Lüner Anzeigers, in die Lagerhalle einer Gartenbaufirma an der Glogauer Straße ein und stahlen Werkzeug.

Schäferhund Dragon starb in der Nachbarschaft

Im Archiv unserer Zeitung findet sich ein ähnlicher Fall. Im Februar vor drei Jahren starb in der Nachbarschaft Schäferhund Dragon. Unbekannte vergifteten ihn ebenfalls mit blauen Körnern. Herrchen fand ihn am Morgen tot im Zwinger. Im Garten einer Nachbarin versuchten Einbrecher in der gleichen Nacht in eine Laube einzusteigen - ein Zufall? Sandra Masur berichtet in diesem Zusammenhang von einer Beobachtung. Ein Mann mit einem Notizblock sei in den letzten Tagen von einem Nachbarn in der Straße beobachtet worden, er ging gezielt zu Häusern von älteren Frauen, oft Witwen. "Der Mann wollte angeblich Handwerker-Dienste anbieten, als ein Nachbar dazu kam, suchte er schnell das Weite."

Familie dankt der Praxis Lorson

Hündin Emma verdankt ihr Leben wohl dem schnellen Einsatz ihres Tierarztes. "Doktor Lorson hatte keinen Notdienst, aber war trotzdem gleich zur Stelle und wir sind ihm unglaublich dankbar für seine Hilfe", sagt Sandra Masur. Die Familie überwacht ihr Grundstück nun mit Videokameras.

Thema "Giftköder" im Lokalkompass:
>Schäferhund Dragon starb an Gift
>Tierhasser verteilt Giftköder in Siedlung

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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