Ela macht Orkan Kyrill Konkurrenz
Tage nach der Sturmnacht laufen die Arbeiten in Lünen und Selm zwar auf Hochtouren, doch die Beseitigung der Schäden fordert die Mitarbeiter der Städte wohl noch Wochen. Wälder und Parks sind zum Teil gesperrt, ebenso wie die Westfalia-Brücke.
Orkan Kyrill, der in Deutschland vor sieben Jahren für Chaos und schwere Schäden sorgte, trug den Schrecken schon im Namen. Sturmtief Ela klang eher harmlos, doch nach dem Unwetter von Pfingstmontag wird klar: Ela wütete mindestens so stark wie sein berühmter Vorgänger. In Lünen sind die Schäden so groß, dass die Wirtschaftsbetriebe nach Schätzungen noch etwa drei bis vier Wochen im Einsatz sind. Spielplätze sind wegen umgestürzter Bäume teilweise gesperrt, zum Beispiel der Volkspark Schwansbell. Im Nordpark in Brambauer beschädigte das Unwetter eine Reifenschaukel, an der Moltkestraße zerstörte eine Birke ein Spielgerät im Wert von etwa fünftausend Euro. Die Schäden auf den Friedhöfen halten sich zum größten Teil in Grenzen. Lob geht von Seiten der Stadt an die Lüner. "Die Bürger haben viel Verständnis für die aufwendigen Arbeiten und informieren die Stadt aktiv über weitere Schäden", so Kötter. Hinweise auf lose Äste oder gefährliche Bäume im Bereich von Wegen, Spielplätzen und Straßen können Bürger zum Beispiel über die Mängel-App der Stadt Lünen geben oder über das Bürgertelefon.
Statiker entscheidet über Brücke
Die Westfalia Brücke, die beliebte Verbindung zwischen Beckinghausen und Wethmar, kassierte einen Volltreffer. Ein großer Baum stürzte auf die Brücke, zur Bergung braucht es nach Angaben von Stadtsprecherin Simone Kötter vermutlich schweres Gerät, etwa einen Autokran. Das Problem: Die Maschinen sind momentan im Dauereinsatz. Die Brücke bleibt deshalb bis auf Weiteres gesperrt - und das letzte Wort vor der Freigabe hat dann ein Statiker. Der Experte muss entscheiden, ob die Brücke beim Unwetter Schaden nahm.
Firmen helfen bei Arbeiten in Selm
In Selm sind Zechenwald und Lüffe-Park gesperrt, zu groß ist die Gefahr für Spaziergänger durch lose Äste und umgestürzte Bäume. "Das Ende der Sperrung kann man dort noch nicht absehen", so Maja Werlich, Pressesprecherin der Stadt Selm. Denn die Stadtwerke sind seit dem Unwetter stark gefordert und arbeiten nach Priorität. Gehwege, Straßen und Gefahrenstellen sind zuerst an der Reihe. Die Schulhöfe wurden nach Aussage von Werlich in einer schnellen Aktion der Stadtwerke schon am Dienstag gesichert. Ein Baum - und auch diese Einsatzstelle muss warten - kippte sogar auf ehemalige Sozialräume der Stadtwerke an der Industriestraße. Firmen unterstützen die Mitarbeiter der Stadt Selm bei den Aufräumarbeiten. Denn ohne Hilfe würden die Arbeiten wohl Monate dauern - etwa in der Luisenstraße. Hier kippten mehrere große Pappeln auf die Fahrbahn. Bürger, die noch weitere Schäden entdecken, melden sich bei den Stadtwerken oder über die zentrale Rufnummer der Stadt Selm.
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