Ein Hund, der Skateboard fährt
Die beiden sind ein Dream-Team. Michelle Mehlig und ihr Australian Shepherd Ace. Seit er acht Wochen alt ist lebt der grau, braun, weiß gescheckte Hund bei ihr und ihrem Freund in Brambauer. Und in dieser Zeit hat das Frauchen ihrem verspielten und aufgeweckten Vierbeiner schon eine ganze Menge beigebracht.
Meerschweinchen füttern oder Skateboard fahren - dass das nicht nur Menschen können, beweist der anderthalbjährige Rüde eindrucksvoll. Ace schnappt sich die Karotten nach und nach aus der Hand seines Frauchens, macht Männchen und lässt sie so in das Gehege seiner vier kleinen, tierischen Freunde fallen. Und weil das nicht alles ist, beweist Ace danach auch noch, dass er es schafft, mit allen vier Pfoten auf seinem doch verhältnismäßig kleinen, knallgrünen Skateboard zu fahren.
Hundetricks auf Facebook und Instagram
Denn Ace ist ein Trickhund. Beigebracht hat ihm das sein Frauchen Michelle Mehlig. Ganz alleine und ohne Hundeschule, dafür aber mit viel Geduld und vor allem mit noch mehr Spaß. Tag für Tag überzeugen sich davon schon seit einigen Monaten über tausend Fans im Sozialen Netzwerk Facebook und neuerdings auch bei Instagram. "Am Anfang habe ich das alles auf meinem privaten Profil gepostet, allerdings wollte ich die Leute, die das gar nicht interessiert, nicht nerven", erklärt Mehlig.
Darum eröffnete sie ihren Facebook-Blog mit dem Titel Ace - völlig beshepherd. Ein Name, der treffender nicht sein könnte. Das beweist Ace mit seiner stürmischen, aber liebevollen Art. Doch der Blog ist für Michelle Mehlig nicht alleine zur Unterhaltung gedacht. Ihr liegt es am Herzen, bei Hundethemen aufzurütteln und für ihre Follower da zu sein. Mehlig: "Letztens hat mich ein Mädchen angeschrieben, dem von einem Australien Shepherd als Ersthund abgeraten wurde." Das sei völliger Quatsch, findet Mehling und erzählte ihr in einem dreistündigen Telefonat von ihren eigenen Erfahrungen.
Australien Shepherds sind auch als Ersthunde geeignet
Das Thema ist für die junge Frau, die als Polizistin arbeitet, eine Herzensangelegenheit. "Es ist schlimm, dass Leuten von Australien Shepherds abgeraten wird", meint sie. Zwar handle es sich bei der schönen Rasse um einen Hütehund, das heiße aber noch lange nicht, dass man ihn nicht auch als Haustier und auch als Ersthund halten könne. Denn auch wenn sich das Gerücht hartnäckig halte. Ein Australien Shepherd könne alleine bleiben. "Das habe ich Ace beigebracht", so Mehlig.
Auf ihrer Facebook-Seite spricht Mehlig auch immer wieder Alltagsthemen an. Und das auf teils ironische Art und Weise. Zum Beispiel in einem Post, in dem sie ihre "verhassten Gassirunden-Klugscheisser-Kommentare" deutlich macht - sei es zum Thema Hundeschule, Vollzeitarbeit mit Hund oder über Menschen, die fremde Hunde ungefragt streicheln.
Kommunikation und Toleranz unter Hundehaltern
"Wenn Ace und ich gerade im Training sind, ist es für ihnkontraproduktiv, wenn ein anderer Hund auf ihn zukommt oder er Leckerchen von jemandem bekommt. Das macht ihn total hibbelig", erklärt Mehlig. Um anderen deutlich zu machen, dass sie und Ace gerade trainieren, hat sie deshalb zum Beispiel Hundeleinen mit einem entsprechenden Hinweis. Insgesamt sei es aber auch so, dass Hunde sich gar nicht immer begrüßen oder miteinander spielen müssten. Im Gegenteil, das liege gar nicht in der Natur der Hunde. Mehlig: "Da würde ich mir einfach mehr Kommunikation und Toleranz unter den Hundehaltern wünschen."
Für Michelle Mehlig ist es wichtig, artgerecht mit ihrem Hund umzugehen. Um noch besser in dem zu werden, was sie macht, überlegt sie, in den kommenden Monaten eine Ausbildung zur Hundetrainerin zu beginnen. Neben viel Training und Trickserei ist Ace für sie aber trotzdem vor allem eins: ein Hund mit seinen Hundebedürfnissen. Der draußen rumtoben und sich dreckig machen darf und nichts lieber macht, als stundenlang mit seinem Frauchen zu schmusen.
Autor:Carolin Rau aus Lünen |
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