Bürger sammeln Hundekot für Sauberkeit
Sauberkeit steht in diesem Jahr hoch im Kurs auf der Aktionsliste der Städte Lünen und Selm. Vermehrte Beschwerden der Bürger über Hundekot an Wegen und Plätzen zwingen die Verantwortlichen zum Handeln. Eine Idee eines Lüners aus dem Bürgerhaushalt kam da zur rechten Zeit.
In Kooperation präsentieren die Städte Lünen und Selm nun zum Start der Freiluftsaison eine echt saubere Lösung: Bürger sollen Kot sammeln und pro vollem Kilo winken Punkte und nach einiger Zeit Prämien, wie bei bekannten Treueaktionen des Handels. Die Finanzierung der Prämien werde teilweise aus Fördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen für das Pilotprojekt bestritten, weitere Gelder kommen aus Erträgen der Hundesteuer. Das Projekt, zunächst für ein Jahr in der Testphase, basiert auf dem System der Ehrenamtskarte. Lünen und Selm - beide Städte bieten seit einiger Zeit die Karte für Ehrenamtler an, entstehen daher kaum weitere Kosten für die Verwaltung. "Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unkompliziert in einem kurzen Brief anmelden, in dem sie neben Namen und Anschrift bitte die erwartete Sammelmenge pro Halbjahr angeben", heißt es in einer Pressemitteilung.
Verbrennung der Häufchen im Biomasse-Kraftwerk
Die Städte haben aktuell einen Prämienkatalog in Vorbereitung. Ein Bäcker etwa will die Aktion mit "Hundekuchen" unterstützen. Eine Rabattierung der Hundesteuer von bis zu einem Prozent pro zehn Kilo, wie bereits von einigen Haltern gefordert, stehe nach Auskunft der Städte aber im Moment nicht zur Diskussion. Der Hundekot solle zunächst auf einem Brachgelände nahe dem Stummhafen in einem offenen Hallen-Bau gelagert und getrocknet werden. Gespräche laufen für eine hygienische Entsorgung der Exkremente zur Energiegewinnung, etwa durch die Verbrennung der Hundehaufen in einem Biomassekraftwerk. Die Idee der Nutzung von Hundekot ist übrigens nicht neu, Firmen in Japan verwandeln die Häufchen gar in trendige Möbel.
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