"Baby-Entführung" sorgt für Aufregung
Gewinnspiele ohne Gewinn und "Entführer" mit weißen Autos: Facebook hat eine Menge seltsamer Geschichten auf Lager, mit einem Klick auf den Teilen-Button verbreitet sich die Nachricht im Internet. Seit Montagabend geistert eine weitere Meldung durch das Netz - es geht um eine angebliche Entführung eines Babys in einem Supermarkt in Lünen.
Das Posting klingt auf den ersten Blick nach einer schlimmen Geschichte: Zwei Frauen sollen am Montag in einem Einkaufsmarkt in Lünen versucht haben, ein Baby zu entführen - angeblich für organisierten Organhandel. Die Täterinnen hatten dem Kind bereits die Haare rasiert und es betäubt, doch Mitarbeiter des Supermarktes entdeckten das Baby auf der Toilette, so behauptet der Facebook-Bericht. Die Polizei sei informiert, doch die echten Beamten in der Leitstellte der Polizei in Dortmund wissen von keinem Einsatz dieser Art. Der Grund: Der Beitrag in den sozialen Netzwerken und in Kettenmails ist ein bekannter Fake, eine Falschmeldung ohne Bezug zur Realität. Die vermeintlichen "Tatorte" wechseln, mal nennen die Texte Berlin, mal Nürnberg, mal Michelstadt oder auch Städte in den Niederlanden. Echte Fälle fördert eine Recherche jedoch nicht zu Tage. Das Gerücht der Kindesentführung für die Organmafia im Supermarkt hält sich trotzdem seit Jahren hartnäckig - und bekommt mit jedem Klick auf "Teilen" neue Nahrung.
Mehr zum Thema:
>Schnelle Hilfe für Kinder in Not
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.