Alte Liebe Lichtburg

Die Lichtburg im Jahr 1986. Horrorgestalt Freddy Krueger trieb im "Studio" damals sein Unwesen.
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Mit einem Kopfschütteln reagierte auch Leser Burkhard Ribbrock auf die Nachricht, dass Vandalen das Innere des alten Kinos Lichtburg völlig verwüstet hatten. Ohnehin sei es aus seiner Sicht traurig, dass man das Kino so habe verkümmern lassen.

Obwohl die Lichtburg seit bereits zehn Jahren zu ist, hängt Ribbrock noch sehr an dem Kino. Denn der 52-Jährige aus Brambauer verbindet damit besondere Erinnerungen: 13 Jahre lang war er dort Filmvorführer zur Aushilfe und Urlaubsvertretung. Aus dem Jahr 86 zeigt er uns dazu auch mehrere Bilder seines damaligen Arbeitsplatzes.

Eine Leidenschaft für Leinwandfilme hat Ribbrock schon immer gehabt. Technisch ist er in den Beruf des Filmvorführers „reingewachsen“. Mit 18 durfte er dann bereits im Jahr 1977 den Projektor des Brambauer Kinos „Apollo-Theater“ bedienen. Drei Jahre später sorgte er dafür, dass die großen Streifen in der Lichtburg liefen. „Auch mir ist mal ein Film gerissen“, gesteht Ribbrock. Da hieß es Ruhe zu bewahren, „und nach ein paar Minuten ging es ja weiter“.

Seine Arbeit war für Ribbrock stets Herzblut, wenn er die kleine Wendeltreppe im Flur der Lichtburg hochstieg, um die großen Filmrollen einzulegen. Werbung und Vorschauen schnitt er selbst zusammen. „Wenn die Langnese-Werbung ,Like Ice in the Sunshine‘ kam, war es für mich das Signal, dass ich nach oben musste, um den Haupfilm zu starten“, erinnert sich Ribbrock.

Tausende Lüner sammelten wohl ihre frühen Kinoerfahrungen in den Sesseln der insgesamt drei Säle der Lichtburg. Circa 202 Sitze hatte der größte Saal mit dem Kinonamen „Lichtburg“, um die 96 Plätze das „Studio“ und in echter Wohnzimmeratmosphäre mit circa 34 Sitzen saß man im Saal „Movie“.

Gerne hätte Ribbrock aus Nostalgie die Räume noch mal betreten, das mache aber jetzt nach dem Vandalismusvorfall keinen Sinn. „Schade, denn der Saal Lichtburg war ja noch kurz vor der Schließung renoviert worden. Mit neuem Teppich und neuer Bestuhlung“, berichtet Ribbrock.

Und so bleiben jetzt nur noch die Erinnerungen an Zeiten, als noch die ersten drei Teile der Star-Wars- Saga oder Klassiker wie „Top Gun“ die Kinosäle füllten und die Straßen leerfegten. Im Übrigen sind dies immer noch Lieblingsfilme von Ribbrock.

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Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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