Achtung Tonne

Gelbe, grüne, rote, graue, braune, blaue Tonnentortur.

Pro Jahr stehen in unserer Straße 106 (in Worten: einhundertundsechs) Leerungen irgend welcher Müll- bzw. Wertstofftonnen an.
Pflichtbewusst gerade ausgerichtet und mit Deckelgriff zur Straße steht das Heer der Tonnen bereit: heute Rot, dann Blau, dann...
Am Straßenrand - wie gefordert - bedeutet jedoch entweder auf dem Gehweg, auf dem Parkstreifen oder auf dem Radweg und dort genau wird dadurch die eigentliche Nutzung dieser Verkehrswege erschwert, nur eingeschränkt möglich oder gar gefährlich.

Hindernisse, geduldet und ertragen. Die Radfahrer, der Rollstuhlfahrer und die Mutter mit dem Kinderwagen müssen eben aufpassen.

Erschwerend kommt hinzu, dass nahezu alle Tonnen schon am Vorabend der anstehenden Leerung dort ihren Platz zugewiesen bekommen.
Nach der Leerung dauert es noch geraume Zeit, bis endlich die letzte Tonne wieder den Weg frei gibt - bis zur nächsten Farbe, bis zur nächsten Leerung.

Einhundertundsechs Mal pro Jahr.

Was einem Bürger zukommt, der 1 bis 2 Tage einen Karton oder sonst etwas auf den Radweg oder Bürgersteig abstellt sagt ihnen unser Ordnungsamt. Wenn dann auch noch ein Unfall geschieht, ist die Schuldfrage schnell klar, denn ein auf dem Verkehrsweg abgestellter Karton sind ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr.

Autor:

Jürgen Weller aus Lünen

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