Abriss der Brücke war eisige Nachtschicht
Die Stunden der alten Lippebrücke sind gezählt. Stück für Stück wird der Stahlkoloss zerlegt. Die eiserne Dame entpuppte sich als harter Brocken, der Abriss wurde zur Nachtschicht bei Schnee und Kälte. Nun liegt das Stahlskelett am Ufer.
Die Entscheidung am Abend. Noch in der Nacht sollte die Brücke aus den Lagern gehoben und auf den Ufern abgelegt werden. Drei große Autokrane hatten dafür an beiden Ufern Stellung bezogen und die Brücke an den Haken genommen. Scheinwerfer beleuchten die Szenerie und ohne Pause fiel der Schnee auf die Arbeiter, die mit Brennern den Stahl zerschnitten. Die Temperaturen an der Lippe lagen mittlerweile im Minusbereich und auch das machte den Abriss nicht gerade leichter. Gegen 21.30 Uhr war es dann soweit: Ganz langsam ließen die Krane die Brücke ab, Probleme gab es nicht. Einige Schaulustige harrten seit Stunden dick eingepackt und mit Regenschirmen geschützt an den Ufern aus.
Der Stahlriese wiegt 160 Tonnen
Der Abriss der alten Brücke, für viele Lüner ist er ein historisches Ereignis. Am Dienstagabend wurde mit Hilfe der Krane das genaue Gewicht der Brücke ermittelt, rund 160 Tonnen und damit vierzig Tonnen mehr als ursprünglich errechnet. Die vollständige Demontage der Brücke, die nun am Ufer weitergeht, könnte bis zu zwei Wochen dauern. Der Abriss der alten Brücke und der Neubau einer Lippebrücke an gleicher Stelle sollen zusammen rund 2,3 Millionen Euro kosten. Davon muss die Stadt Lünen 900.000 Euro stemmen, die restlichen 1,4 Millionen Euro werden aus Zuschüssen des Landes finanziert.
Mehr zum Thema:
>Abriss: Alte Lippebrücke ist voll gesperrt
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.