450 Meter langes Maissilo sorgt für Ärger
Es ist noch gar nicht da und doch sorgt es schon für großen Ärger bei den Anwohnern: Das geplante Maissilo der Stadtwerke, das an der Gleisstrecke in der Nähe des Geistviertels gebaut werden soll.
Die Anwohner befürchten ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Laster sowie Geruchs- und Lärmbelästigung, wenn das große Silo erst einmal stehen sollte.
Allen voran Christel Friedrichs, die direkt an den Gleisen wohnt. Doch auch zahlreiche Nachbarn wollen das Silo nicht an diesem Standort haben und wehren sich gegen die Planung der Stadtwerke.
„Das Silo soll 450 Meter lang, 16,20 Meter breit und sechs Meter hoch werden“, berichtet Friedrichs. „Und vor allem hat man uns vorher nicht Bescheid gesagt. Warum hat man uns nicht rechtzeitig informiert und eingebunden?“, so ihr Vorwurf. Bereits im Frühjahr seien an dieser Stelle Bäume gefällt worden, so wurde die Anwohnerin aufmerksam.
„Das Gebiet grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Welschenkamp. Die Zufahrt erfolgt durch einen Wald mit besonderer Erholungsfunktion“, so Friedrichs. Eine große Befürchtung der Anwohner ist auch das erhöhte Verkehrsaufkommen am geplanten Silo.
„Die An- und Ablieferung soll über ein stillgelegtes Gleisbett von der Kreuzung Brunnen-/Frydagstraße erfolgen“, berichtet Friedrichs. Sie befürchtet, dass die Lkws vieleicht auch die Moltkestraße nutzen werden. „Das wären dann bei der Einlagerung innerhalb weniger Wochen nach der Ernteperiode so etwa 28.500 Kubikmeter Maissilage. Dafür müssten in dieser Zeit circa 2.000 Schlepperladungen zum Silo gebracht werden“, so Friedrichs.
Noch liegt keine endgültige Baugenehmigung für das Silo vor. Interessierte können bei den Stadtwerken alle Infos zum Bauantrag bekommen und ein Gutachten einsehen. „Der Mais aus dem Silo ist für unsere Biogasanlage. Dort wird damit Strom und Wärme erzeugt“, erläutert Dr. Achim Grunenberg, Geschäftsführer der Stadtwerke. Im Vorfeld des Bauantrags seien alle Vorschriften eingehalten worden. Dazu gebe es ein Gutachten, laut dem es keine Lärm- oder Geruchsbelästigung für die Anwohner geben werde. Dass Bäume im Vorfeld gefällt werden, sei mit der Kreisverwaltung abgesprochen gewesen. Auch die Bahn habe darum gebeten, dass Gleise in diesem Zuge freigeschnitten werden. „Es ist direkt an den Bahngleisen und kein Naturschutzgebiet“, stellt Grunenberg klar.
„Die Energiegewinnung durch den Mais ist genau eine Form von erneuerbarer Energie, die unsere Gesellschaft als Ziel hat“, so Grunenberg.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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