Zweimal Gold, einmal Bronze: Schwimmerin Lisa (16) aus Lünen überzeugt
Zweimal Gold und einmal Bronze. Stolz präsentiert die 16-jährige Lisa Hocevar aus Lünen drei Medaillen in ihrer Hand. Gewonnen hat die Schwimmerin diese bei den Nationalspielen der Special-Olympics, die in diesem Jahr in Kiel stattfanden. Ein großer Erfolg für das Mädchen, das sich im September des vergangenen Jahres noch einer schweren Wirbelsäulenoperation unterziehen musste.
Platz eins im Brustschwimmer über 25 Metern, ebenfalls Platz eins in der Staffel mit ihren Mitschülern und Platz drei über 50 Meter Brust. Es ist eine beachtliche Leistung, die Lisa bei dem Wettkampf der Specialolympics, der größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung, gezeigt hat. Und fragt man die Zehntklässlerin der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule, einer Förderschule in Bergkamen, wie die Zeit bei dem Wettbewerb für sie war, erhält man als Antwort ein großes Lächeln, einen hochgestreckten Daumen und ein „ziemlich cool“.
Qualifikation für Nationalspiele
Eine Woche war sie mit rund 40 Mitschülern plus Lehrern in Kiel. Denn die Schule setzt sich besonders für die sportliche Förderung ihrer Schüler ein und nimmt immer wieder in unterschiedlichen Sportarten an den Specialolympics teil. Im Schwimmbecken sind neben Lisa noch fünf andere Sportler angetreten. Dass Lisa und ihre Mitschüler überhaupt an den Nationalspielen der Special-Olympics teilnehmen konnten, haben sie ihrer guten Leistung bei den Landesspielen in Neuss im vergangenen Jahr zu verdanken. Denn auch da konnte Lisa eine goldene und eine bronzene Medaille erschwimmen und sich so die Nationalspiele qualifizieren.
Einmal in Kiel angekommen, ging es für die Sportler erst einmal auf die Eröffnungsfeier. Und auch die hat Lisa, wie eigentlich alles andere an der Woche in Kiel, ziemlich gut gefallen. Danach stand für die Sportler die Klassifizierungsrunde an: „Da wird ungefähr nach der Schnelligkeit der Schüler geschaut und demnach werden die Schwimmer eingeteilt“, erklärt Lisas Mutter Sandra Hocevar, die bei den Wettkämpfen aufgrund der Entfernung zwar nicht dabei war, aber mächtig stolz auf ihre Tochter ist.
Lieblinsdisziplin Brust
Nach der Klassifizierung wurde es dann erst. Die finalen Wettkämpfe standen an und wurden von Lisa mit Bravur gemeistert. „Am schwierigsten war es die goldene Medaille zu holen“, meint die Schwimmerin und zeigt auf die Medaille, die sie über 25 Meter Brust geholt hat. Brustschwimmen, das ist auch Lisas Lieblingsdisziplin. Denn von Rücken- oder Kraulschwimmen hält sie nicht besonders viel, macht sie deutlich.
Bis zu dreimal pro Woche hat sie vor dem Wettkampf trainiert. Im normalen Schwimmunterricht in der Schule und in der Schwimm-AG. Die besucht sie schon seit 2015, auch um ihre Skoliose, eine Krümmung der Wirbelsäule, zu mindern. Doch trotzdem musste sie im vergangenen September operiert werden, zehn Brustwirbel wurden bei der OP begradigt und versteift. Trainieren kann Lisa deshalb erst wieder seit Januar dieses Jahres. Und um so beachtlicher ist so auch ihre Leistung bei den Special-Olympics.
Ein Hobby, das Spaß macht
Schwimmen, das ist ein Hobby, das Lisa einfach Spaß macht. Und deshalb freut sie sich auch schon jetzt auf die nächsten Landesspiele der Special-Olympics. Diese finden im kommenden Jahr in Hamm statt. Etwas, das auch Lisas Mutter Sandra Hocevar freut. Denn so haben sie und der Rest der Familie, Lisa hat 4 Geschwister, auch mal die Möglichkeit, die Schwimmerin anzufeuern.
Autor:Carolin Rau aus Lünen |
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