SV Lünen 08 zieht vom Kanal an den See

Es ist vollbracht: Der SV Lünen 08 hat sein neues Vereinsheim am Samstag mit einem Festakt eröffnet. Und alle, die den Tag über und am Abend zur großen Party ans Ufer des Cappenberger Sees gekommen waren, konnten sich überzeugen, dass sich die Investition von über 800.000 Euro absolut gelohnt hat.

Von Stephanie Tatenhorst

Neben einem vielseitig nutzbaren Clubraum gibt es einen großen Kraftraum, Sauna, Umkleidekabinen und Sanitärräume. „Wir haben das Gebäude quasi viergeteilt“, erklärte SV-Vorsitzender Franz-Josef Richter. Hinzu kommen natürlich Technikräume und eine kleine Küche, so dass im Clubraum auch gefeiert werden kann. „Der Außenbereich hat eine große Terrasse, die wir im Sommer auch mit Sicherheit nutzen werden.“  Das Ergebnis des Engagements sei beeindruckend, lobte Siegfried Störmer, stellvertretender Bürgermeister und Sportausschussvorsitzender, die Vereinsmitglieder, die einen Großteil der anfallenden Arbeiten ehrenamtlich, aber mit Sachverstand ausgeführt hatten. „Das hatte bestimmt einen Geldwert von 100.000 Euro“, dankte auch Richter seiner Mannschaft, dass man dieses Geld sparen konnte.  „Dafür ist großes Engagement nötig“, schrieb Störmer dem Verein ins Stammbuch, „und ihr seid auch noch zeitlich und finanziell im Rahmen geblieben.“ In Zeiten explodierender Baupreise keine Selbstverständlichkeit. „Das“, so lobte Richter, „ist mit Sicherheit Klaus Winterkemper zu verdanken.“ Das langjährige Vorstandsmitglied habe als Bauleiter fungiert und sein Wissen als Diplom-Ingenieur genutzt. Man habe aber auch einen guten Generalunternehmer und tolle Handwerker gehabt.

"Bereicherung der sportlichen Infrastruktur"

In einer Hinsicht müssen die Mitglieder des SV Lünen 08 aber dennoch gewaltig umdenken: „Wir müssen jetzt nicht mehr ständig improvisieren oder woanders hin flüchten“, freut sich Richter. Die vergangenen 70 Jahre hatte der SV Lünen 08 seine Heimat auf dem Gelände des Freibads Gahmen. „Das war eine Institution“, sagt Richter, „wir haben das Clubhaus immer und immer wieder renoviert. Aber es war einfach in die Jahre gekommen.“ 2002 begannen die Verhandlungen über eine neue Lösung – und 16 Jahre später können Richter und seine Mitstreiter Klaus Winterkemper, Carsten Hader und Jürgen Resch auf das Ergebnis schauen. Die Stadtwerke stellten das Grundstück zur Verfügung, das Sportamt sprang dem Verein beratend zur Seite und half bei der Beantragung von Zuschüssen und die Politik stimmten den Bauplänen einstimmig zu. Zwölf Monate nach dem ersten Spatenstich sind sich alle einig: „Das ist eine Bereicherung der sportlichen Infrastruktur dieser Stadt“, erklärte Siegfried Störmer in seiner Festrede.

Haus mit vielen Möglichkeiten

Im Außenbereich der 3.000 Quadratmeter großen Anlage muss natürlich noch etwas getan werden, ein direkter Zugang zum See wäre denkbar, aber all das hat Zeit. Das Vereinsheim wird übrigens nicht nur dem SV Lünen 08 zur Verfügung stehen: Der Schwimmverein lädt auch andere Vereine und Freizeitsportler ein, die Räumlichkeiten zu nutzen. Mit dem benachbarten Fußballverein ist bereits eine Vereinbarung getroffen worden. Eine Nordic-Walking-Gruppe sei in Planung, entsprechende Trainer wurden bereits ausgebildet. Auch mit einer Yoga-Lehrerin sei man sich schon fast einig, hieß es abseits des Festaktes.

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