So tippt Schaf Wolle für das Fußballspiel
Wer das Rennen macht auf dem Fußballplatz? Das Pferd weiß es. Oder der Papagei. Vielleicht auch das Schwein. Eines ist sicher: Wolle, unser Lüner-Anzeiger-Schaf, weiß es auf alle Fälle – nicht.
Seit Krake Paul bei der Weltmeisterschaft fleißig mit seinen acht Armen die Sieger orakelte, will jeder so ein Wundertier sein Eigen nennen. Die Stadt von Welt, die etwas auf sich hält, muss ein Orakel haben. Kuschelige Fußballexperten sind schwer im Trend. Wer will schon wissen, was Franz Beckenbauer oder Günter Netzer da von sich geben? Und davon ab, so viele Haare, dass sie in die Kategorie „kuschelig“ gehören, haben beide nicht mehr. Nein, die Fußballexperten von heute müssen süß und voller Fell sein. Allenfalls Rudi Völler, unsere Tante Käthe mit der Lockenfrisur, hätte da noch eine Chance. Wenn auch eine ziemlich geringe. Eindeutig die meisten Locken hat auf alle Fälle Wolle, das Kultschaf des Lüner Anzeigers. Anfang Mai haben wir es auf dem Hof der Familie Konze in Alstedde adoptiert und jetzt zur Europameisterschaft wollen wir es groß rausbringen. Ganz klar: Es darf bezweifelt werden, wieviel Fußballsachverstand so ein Schaf überhaupt hat. Und noch mehr darf bezweifelt werden, dass es schon mal ein Fußballspiel gesehen hat. Fernsehen im Stall ist eben noch nicht so weit verbreitet. Deshalb probieren wir es mit Orakel-Regel Nummer 1: Futter geht immer. Für unseren Test haben wir uns für zwei landestypische Spezialitäten entschieden. Reifer Käse auf der linken Seit für die Holländer, kräftiges Sauerkraut auf der rechten Seite für die Deutschen. Mal sehen, welchen Leckerbissen das Lamm zuerst anknabbert. Auf die Plätze, fertig, los! Wolle guckt etwas ratlos aus der Wäsche. Blökt, tritt dann vor die Dose mit dem Sauerkraut. Böses Foul! Was heißt das nun? Ist das der Siegtreffer für Deutschland? Oder kriegt unsere Elf einen kräftigen Tritt in den Hintern? Wolle bleibt die Antwort schuldig. Sie zottelt ab in den Stall. Bis jetzt ist sie nicht zurück. Wir haben immer noch die Hoffnung, dass sie nur den Dosenöffner sucht. Und sich doch für unsere deutschen Jungs...ähm...das Sauerkraut entscheidet.
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