Murat Büyükdere - der Tojäger,der eigentlich nie zum Lüner SV wollte

Murat Büyükdere

Wer kennt einen Fußballer, der in fünf Spielzeiten hintereinander jeweils über 30 Tore erzielt? Augenblicklich sind es 197. Dabei sind in der aktuellen Saison noch drei Spieltage zu absolvieren. Die 200er -Grenze kann geknackt, die Torjäger-Krone erneut geholt werden.
Wer macht dies möglich? Murat Büyükdere (*10. 10. 1983), die Tormaschine des Lüner SV, die gnadenlos zuschlägt. Und jetzt verlängerte.
Und dabei ist der Rechtsfuß schon 35 Jahre alt. War Not am Mann, half er in den letzten drei Jahren auch in der Westfalenliga-Ersten der Lüner aus.
Der Lüner SV, die Rot-Weißen, ist sein Verein. 2012 beendete er mit den Löwen das zweite Jahr der Trauer in der Bezirksliga. So tief war der LSV, der nächstes Jahr seinen 75. Feiert,noch nie gestürzt. Schon vier Spieltage vor Ende der Saison standen Meisterschaft und Landesliga-Aufstieg fest. „Büky“, wie er sich gern von seinen Kameraden nennen lässt, war mit sechs Toren an diesem Erfolg beteiligt.
Es folgten 2012/13 und 2013/14 zwei Jahre in der Landesliga-Ersten mit acht und drei Toren und gleichzeitig Aushilfen in der B-Liga-Zweiten mit einem und zwei Treffern. Mit Kadir Kaya wechselte er dann zum A-Ligisten Blau-Weiß Alstedde. Kaya wurde Trainer, Büyükdere der Schütze vom Dienst. In der A-Liga des anschließend aufgelösten Kreises Lüdinghausen sicherte er sich mit 39 Treffern die Torjäger-Krone, die dort nie wieder vergeben wurde. Ein Jahr später, Alstedde war in die Kreisliga A des Kreises Dortmund gewechselt, bestätigte er seine tolle Leistung mit 34 Treffern.
Und wieder lockte der Lüner SV. Bei diesem hatte es heiße Diskussionen geben. „Kein Erfolg, nur Theater und Rote Karten!“ argumentierte die eine Seite. „Die Mannschaft neu aufbauen, Aufstiege in Angriff nehmen“ forderte die andere.
Letztere setzte sich durch. Vorsitzender Imdat Acar machte sich stark, holte Kaya und Büyükdere aus Alstedde zurück. Die Saison 2016/17 wurde mit der Meisterschaft in der Kreisliga B 3 beendet. Büyükdere war mit 47 Treffern, einem weniger als der beste Schütze der Liga, dabei. Das Bild wiederholte sich im ersten Jahr in der A-Klasse: 41 Tore, eins weniger als der Erste. In der laufenden Serie 2018/19 führten seine bisher 36 Tore mit zur Tabellenführung. Aufstieg und Meisterschaft können im vorletzten Spiel, dem Heimbegegnung gegen den SV Preußen, am 19. Mai geschafft werden. Gleichzeitig will Büyükdere zum zweiten Mal in seiner Karriere bester Torjäger der Liga werden.
Wenn er richtig in Torlaune ist, dann aber in der Schlussphase, wo er glaubt noch schnell zuschlagen zu können, ausgewechselt wird, zeigt er südländisches Temperament. „Das legt sich wieder!“ bleibt jedoch Trainer Kaya dabei ganz ruhig. „Büky“ verteidigt sich: „Ich will mmer spielen, Tore machen. Damit meiner Mannschaft helfen!“
Wer so erfolgreich für einen Verein spielt, wird gern weiter gebunden. Dass Büyükdere bleibt, dafür sorgte jetzt Vorsitzender Acar. Ein Wort sagt alles: Vertragsverlängerung. Doch zu diesem Pakt gehören noch weitere Worte. Der Vorsitzende: „Ich möchte Murat auch mit im Vorstand arbeiten lassen.“
Verantwortung übergab der Verein dem Torjäger schon mehrfach. Er war Trainer beim einstigen Damen-Team und in der Jugend. Bevor Murat Büyükdere in Lünen vor dem Ball trat, spielte er beim FC Brünninghausen in der Landesliga, in der Bezirksliga unter Trainer Holger Tremblau beim SuS Derne und bei der SG Phönix Eving, von der er 2011 zum Lüner SV kam.
18/19, Lüner SV, Kreisliga A Dortmund 3, bisher 36 Tore
17/18, Lüner SV, Kreisliga A Dortmund 2, 41 Tore, 1 Tor hinter dem Liga-Ersten zurück
16/17, Lüner SV, Kreisliga B Dortmund 3, 47 Tore, 1 Tor hinter dem Liga-Ersten zurück
15/16, BW Alstedde, Kreisliga A Dortmund 3, 34 Tore
14/15, BW Alstedde, Kreisliga A Lüdinghausen, 39 Tore, Tojägere-Krone
13/14, Lüner SV, Landesliga 3, 3 Tore, Kreisliga B Dortmund 3, 2 Tore
12/13, Lüner SV, Landesliga 3, 8 Tore, Kreisliga B Dortmund 3, 1 Tor
11/12, Lüner SV, Bezirksliga 8, 7 Tore

Murat Büyükdre wurde in Castrop-Rauxel geboren, wohnte immer in Dortmund, jetzt in Eving. Er isst gerne türkisch und italienisch, trinkt täglich drei Liter Wasser. Er besucht regelmäßig ein Fitnessstudio, macht gerne spontane Reisen um die Welt, angefangen in Europa mit Italien und Rußland, in Städte mit viel Kunst, nach Mexiko und Dubai. „Im Sommer bin ich meistens in der Türkei!“ erzählt er.
Kraft und Ausdauer sammelt er als Mitarbeiter der Müllabfuhr Dortmund. „Täglich bin ich bei meiner Arbeit 14, 15 Kilometer unterwegs!“
Sein Lieblings-Fußballklub ist Galatasaray Istanbul. Das Wappen des Vereins hat er auf seinem Rücken tätowiert. Sein Lieblingsspieler ist der brasilienische Stürmer Ronaldinho. „Diesen Superspieler zu sehen ist eine Augenweide. Was er mit dem Ball macht, ist wie fast wie Sex. Wie auf dem Rasen, verhält er sich auch außerhalb des Platzes vorbildlich!“
Zum Schluss erklärt Büyükdere seine Liebe zum Lüner SV: „Eigentlich wollte ich nie nach Lünen. Dortmund ist eine größere Stadt, hat mehr und bessere Fußball-Mannschaften als die kleinere Stadt Lünen. Außerdem punktet Dortmund mit der Hallen-Meisterschaft. Hasan Kayabasi, der einstige Sportliche Leiter beim LSV, hat drei-, viermal versucht, mich zu holen. Erst beim fünften Mal habe ich mich übereden lassen. Ich habe den richtigen Schritt gemacht, bin bei einem guten Verein, der jetzt auch an der Dortmunder Hallen-Meisterschaft teilnehmen kann. Jetzt will ich nicht mehr weg aus Lünen!“
Zu den Bildern (Goldstein + Janning): "Büky" ist beim Lüner SV angekommen. Das Foto von 2011 zeigt (st. v. l.) Trainer Christian Hampel, Tobias Jazak, Philipp Herder, Tim Sehrbrock, (sit. v. l.) Kadir Kaya, Murat Büyükdere, Benedikt Kuhne und Fatih Bas. Das zweite Bild zeigt Büyükdere heute vor der gleichen Kulisse von damals. Im nächsten präsentiert er sich mit der LSV-Mannschaft von 2013. Es folgt die Rückkehr von Alstedde zum LSV. Vorsitzender Imdat Acar begrüßt Murat Büyükdere und Kadir Kaya, Es schließen sich Porträts und Spielszenen an. Jan-

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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