Lüner SV wie ein Aussätziger in der Liga - Fans gefordert
Von Bernd Janning
Lünen. Wie ein Aussätziger fühlen sich die Fußballer des Lüner SV in der Westfalenliga. Dabei trifft die Konkurrenz aus 17 Vereinen nicht der Hauch einer Schuld.
Denn in der Gruppe 1, der sechsthöchsten deutschen Spielklasse, sind die Rot-Weißen der einzige Klub aus dem Corona-Risikogebiet Kreis Unna. Deren Kicker-Teams dürfen bis mindestens 25. Oktober einschließlich kein Spiel ausrichten, aber auch nicht bei Gegnern außerhalb des politischen Kreises antreten.
Als einzige Mannschaft dieser Klasse hat der LSV bisher nur fünf Spiele bestritten. Alle Konkurrenten kommen auf sechs oder sieben Begegnungen, können auf bis zu neun erreichen, während die Lüner Löwen auf der Stelle stehen bleiben. Die Tabelle gibt ein verzehrtes Bild wieder.
Der Lüner SV rutschte nach dem gestrigen Sonntag mit seinen fünf Punkten auf den 15. Rang ab. Die Plätze 14 bis 18 bedeuten ohne Wenn und Aber den Abstieg. Doch das rettende Mittelfeld ist mit sieben bis neun Punkten noch im Blickfeld.
Dabei ist Favorit und Spitzenreiter Espelkamp mit 17 Zählern scheinbar heute schon nicht mehr erreichbar.
Während die Konkurrenz sich jetzt richtig einspielen kann, muss der LSV im „erzwungenen Ruhestand“ von klarer Wettbewerbsverzerrung sprechen.
Doch, wie heißt es? Ein Unglück kommt selten allein. Über ein Dutzend Akteure aus dem 27köpfigen Kader ist verletzt, fällt auch längerfristig, teils bis Ende des Jahres aus.
Während die Konkurrenz Punkte sammelte, waren es beim Lüner SV Platzverweise. Wie berechtigt, oder gar unberechtigt, diese waren, steht auf einem anderen Blatt.
Auf einem solchen steht auch das Wort Chancenverwertung. Die Mannen um Trainer Christian Hampel kriegen einfach, trotz zahlreicher klarster Möglichkeiten, den Ball nicht ins Netz. Das Torverhältnis von 9:10 zeigt, zwei der Unentschieden hätten ein Sieg sein können, die beiden Niederlagen zumindest ein Remis. Das wären dann elf gute Punkte statt der fünf mageren gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette…
Fest steht: Dem LSV fehlt noch das Glück - und teils auch die Unterstützung der Fans. Natürlich waren die Erwartungen zum Auftakt hoch. Doch nach dem Umbruch sieht die Wirklichkeit noch anders aus. Wenn das erste Spiel, die Nachholbegegnung Rödinghausen II am Samstag, 31. Oktober, 15 Uhr, gewonnen werden soll, müssen die Lüner Zuschauer wie ein Mann hintere ihrer Elf stehen.
Autor:Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen |
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