Justice Agyeman - ein übersehenes Talent?
Von Bernd Janning
Lünen. Er machte Tempo auf der Außenbahn und gehörte beim 1:3 des Westfalenligisten Westfalia Wickede beim Lüner SV mit zu den besseren Spielern seines Teams. Schön für ihn, dass er sich in der 76. Minute noch mit dem Ehrentreffer für sein Dortmunder Team belohnen konnte.
Die Rede ist von Justice Agyeman. 21 Jahre jung, 1,79 groß, Nationalität Ghana.
Im Frühjahr 2017 hätte er beim Lüner SV den großen Durchbruch schaffen können. Doch bei der Westfalenliga-Ersten saß er nur wenige Male auf der Bank. LSV-Trainer Mario Plechaty erinnert sich: „Er wollte natürlich höher spielen, hatte das Talent für Ober- und Regionalliga. Aber er war körperlich nicht fit. Vielleicht hat er es jetzt in Wickede verstanden, wo er mit der Westfalia in Lünen erstmals zum Einsatz kam!“ Der Lüner Trainer fügt aber entschuldigend hinzu: Justice hatte sich als A-Jugendlicher schwer verletzt.“ Am Knöchel hatte es ihn damals erwischt.
In Lünen rutschte er zwangsläufig von der Ersten in die A-Liga-Zweite ab. Wenn die Statistik stimmt, lief er für diese viermal auf, schoss zwei Tore. „Ich hätte ihn gern als Verstärkung gesehen“, blickt der Trainer der Zweiten, Kadir Kays, zurück.
Von Lünen ging es im Sommer 2017 zum VfB Hilden in die Oberliga. Es folge ein Jahr später der Bezirksligist SSV Hagen. Seit Januar dieses Jahres spielt er für Wickede,
2012 kam er bei Borussia Dortmund aus der Jugend in die U17, wurde 2013 und 2014 mit der A-Bundesliga-A-Jugend des BVB (U19) Deutscher Pokalsieger, 2014 dazu noch Westdeutscher und Deutscher Meister. 2016 lief er für Rot-Weiß Essen in der A-Jugend-Bundesliga auf, verletzte sich dort und kam dann zum LSV.
Eigentlich eine erfolgreiche Karriere, die aber noch besser hätte verlaufen können.
Mit Justice Agyeman, der wegen Ausfalls eines gesperrten Spielers zu seiner Premiere kam, lief bei Wickede noch ein zweiter LSVer auf. Sven Ricke war in der Winterpause von Lünen nach Wickede gewechselt, versuchte sich im Angriff. Vor der Pause hatte er Pech mit einem Schuss ins Außennetz, Im Spiel gegen Lünens langbeinigen Adjany Ibeme fehlte Ricke am Ende die Kraft. In der 78. Minute wurde er ausgewechselt.
Das Bild zeigte den Lüner SV nach dem 3:1 über Wickede. Die Mannschaft verabschiedete sich vor der Tribüne bei seinen Fans. Diese dankten mit Applaus. Der Abschied von den Fans soll künftig immer zum Ausklang eines Spiels gehören. Zum Anpfiff sollen künftig beide Mannschaften auch immer mit Auflaufkindern aus der jüngsten Jugend des Lüner SV in Stadion kommen. Foto Janning
Autor:Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen |
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