Jupp Vogler - Kicker und „Tauben-Kasper“
Eine Torwart-Legende des Lüner SV wird am 6. September 80 Jahre alt
LÜNEN. Sehr gute Torleute haben die Fußballer des Lüner SV immer herausgebracht. Denken wir an die ältere Generation mit Detlef Behrens, Horst Lanowski und Josef „Jupp“ Vogler. Letzterer wird am Donnerstag, 6. September, 80 Jahre jung.
Ein Kicker und „Tauben-Kasper“. Gebe es im Fußball eine Ü80, man könnte sich leicht vorstellen, dass dieser robuste Mann sich noch einmal zwischen die Pfosten stellen würde, den Bällen entgegen fliegen würde. Doch das Fliegen überlässt er nach wie vor seinen Tauben.
„Jupp ist noch immer taubenverrückt und das mit großem Erfolg. Wir werden seinen Geburtstag unter Taubenfreunden beim Uplandrennen in Eimelrod bei Willingen verbringen“, meldet sich seine Frau Elsbeth zu Wort. Das Paar feierte schon Silvester 2012 Goldene Hochzeit. Elsbeth Vogler: „Wir haben gerade einen Bericht über Werner Nagerski gelesen. Ja, es war zwischen 1958 und 1964 beim Lüner SV eine tolle Zeit, einfach unvergessen.“
Werner Nagerski, der Erfolgstrainer des Lüner SV, unter dem wie Jupp Vogler viele andere auf Schützenhof und in der Kampfbahn Schwansbell viele ihre Karriere begannen.
Fußball und Tauben gehörten einst zusammen. Und natürlich der „Pütt“. Voglers Vater stellte auf der Zeche Viktoria, dem Arbeitsplatz vieler Lüner Spieler, den Kontakt mit dem LSVer Hans Pawliczek her.
Jupp, wechselte 1958 mit 20 Jahren von Teutonia Lanstrop zu den Rot-Weißen. Und sein erstes Spiel für diese bestritt undgewann er gegen die Schwarz-Weißen vom VfB 08 Lünen mit 3:1
Nagerski beförderte ihn zum ersten Mann zwischen den Pfosten. Von nun an ging es im Eiltempo die Erfolgsleiter hoch: Meister der Bezirksklasse 1959, Meister 1962 der damals höchsten deutschen Amateurklasse, der Verbandsliga 1962, ein Jahr später Aufstieg in die gleichzeitig mit der Bundesliga frisch gegründeten Regionalliga West. Vogler feierte die Erfolge der Lüner im Kampf um die Deutsche Amateurmeisterschaft mit. Angefangen mit der Westfalenmeisterschaft, dem 3:1 über Bielefeld, weiter mit der Westdeutschen Meisterschaft mit 1:0 gegen Düren und 2:1 gegen Homberg, 3:3 in BW Berlin und 2:0 im Rückspiel. Bis zum knappen 2:3 gegen den heutigen Bundesligisten VfL Wolfsburg. Nach 23 Siegen in Serie verloren die Lünen Löwen erstmals wieder im 33. Spiel. In Lünen war selbst die Kampfbahn Schwansbell mit offiziell 12.000 Plätzen zu klein. So fanden die Heimspiele vor meist 20.000 Fans im Hammer Jahnstadion statt.
In der Regionalliga stand Vogler in 36 der 38 Spiele im Tor, wurde nur je einmal von Helmut Niechzial und Blasko vertreten. Er gab, wie alle im Team, sein Bestes. Doch der sofortige Abstieg war nicht zu verhindern.
Mit dem Abstieg verließ Vogler den Lüner SV, nahm aber kofferweise schöne Erinnerungen mit. Zwei Jahre und 66 Spiele bestritt er bei Eintracht Duisburg in der Regionalligaaktiv, war sechs Jahre beim Regionalligisten SV Waldhof-Mannheim aktiv. Mit diesem spielte er 1965 sogar um den Bundesliga-Aufstieg gegen FC Bayern München. Letzte Stationen waren in der Regionalliga Südwest der SV Alsenborn und, inzwischen schon 35 Jahre alt, mit einer Saison beim SV Hamm.
Mit Hilfe von Verbandstrainer Walter Ochs gründete Vogler 1974 den FC Garenfeld, heute als SG Borchen-Garenfeld 53/74 in Hagen in der Bezirksliga aktiv, trainierte TuS Wandhofen (heute C-Liga), VfB Westhofen (heute A-Liga), den VfL Schwerte (heute Bezirksliga)sowie den damaligen Landesligisten Teutonia Lanstrop.
Mit 48 Jahren war für ihn das Spiel mit dem Ball beendet. Bis heute ist er im Taubensportverein „Heimkehr“ in seinem Wohnort Schwerte-Westhofen bundesweit als Züchter erfolgreich. Zu den ersten Gratulanten werden jetzt neben seiner Frau die beiden Söhne und deren Familien gehören. Und Frau Elsbeth hat noch einen großen Wusch: Wer weiß, wer aus der Lüner Mannschaft noch unter uns weilt? Würde gern mal ein Treffen arrangieren."Bernd Janning
Autor:Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen |
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