Ehrung für einen großen Fußballer: Stadt Lünen weiht Timo-Konietzka-Weg ein
Es ist keine große Straße, die nach ihm benannt wurde, aber eine bessere Stelle hätte man kaum finden können, um einen der berühmtesten Lüner Köpfe zu ehren. Denn nur wenige Meter vom neuen Straßenschild „Timo-Konietzka-Weg“ entfernt war das Revier des bekannten Fußballers, hier ging der spätere BVB-Star für seinen Heimatverein, dem VfB Lünen auf Torejagd.
Friedhelm „Timo“ Konietzka wechselte 1960 zum BVB, erzielte dort das erste Tor der Bundesligageschichte und wurde mit dem BVB 1963 Meister und gewann den DFB-Pokal mit den Schwarz-Gelben zwei Jahre später. Mit dem TSV 1860 München gewann er außerdem 1966 die Deutsche Meisterschaft.
Um den bekanntesten Fußballer der Stadt zu ehren, hatte bereits 2009 das Lüner Ratsmitglied Hans-Peter Bludau angeregt, eine Straße in Lünen-Süd nach Konietzka zu benennen. Und zwar den namenlosen Weg an der Sparkasse, zwischen Jäger- und Sedanstraße. An dem Bolzplatz dort hatten Timo und Co. früher gepöhlt. Bludau kennt die Familie Konietzka sehr gut, ist selbst langjähriges Mitglied beim VfB Lünen.
Doch die Stadt antwortete, dass Straßen nur nach bereits verstorbenen Personen bennannt werden. Nachdem Konietzka 2012 in der Schweiz, nach der Diagnose eines unheilbares Gallengangskarzinoms, mit Hilfe der Schweizer Sterbehilfeorganisation „Exit“ seinem Leben ein Ende setzte, wurde kurze Zeit später bei der Jahreshauptversammlung des VfB Lünen ein einstimmiger Antrag des Vereins verabschiedet, dass die Straße in Lünen Süd nach Timo Konietzka benannt werden sollte.
Die Wahl der Stadt für die Straße fiel aber auf die neue Siedlung am Triftenteich, dort hatte der VfB früher seinen Fußballplatz, an alter Wirkungsstätte gibt es nun den „Timo-Konietzka-Weg“.
Zur Einweihung präsentierte die Deutsche Reihenhaus, die die dortige Siedlung mit 65 Einfamlienhäsern baute, auch etwas Besonderes. Das alte Kassenhäuschen des VfB / FC Lünen blieb stehen und ist nun das „Fußballmuseum des ehemaligen Platzes Am Triftenteich“ - mit Zeittafel, Vereinsemblemen und Erinnerungsstücken.
Von geschichtsträchtigen Erinnerungen konnten auch einige Gäste berichten. Die alten nahmhaften Teamkollegen Dieter „Hoppy“ Kurrat (BVB), Rolf „Rölle“ Thiemann (VfB und BVB), Horst „Mete“ Steinkuhl (VfB und BVB) und Klaus Broda (VfB) waren zu Ehren Timos zur Straßeneinweihung gekommen.„Wir haben ihn ja früher immer nur Stina genannt, bevor man ihn in Dortmund Timo getauft hat“, erinnert sich Horst „Mete“ Steinkuhl an die alte Zeit. „Dass ich damals mit Timo und Rölle zum BVB wechselte, war etwas Besonderes: gleich drei Spieler vom VfB zu einem großen Verein“, so Steinkuhl.
Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick hielt vor der Aufstellung des Straßenschildes eine Rede: „Wir werden diesen herausragenden Sportler nie vergessen. Seit seinem 15. Lebensjahr arbeitete er unter Tage – wie sein Vater und seine drei Brüder auf Viktoria.
Es war eine Zeit, auf die er stolz war. Er sagte in einem Interview: ,Mit den letzten Kohlestücken, die ich rausgeholt habe, wird heute noch geheizt‘. Dem ist nichts hinzuzufügen.“
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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