TV Eintracht Brambauer
Die Geburtsstunde des Handballs in Brambauer (Überarbeitung)

Handball im Schnee, im Hintergrund erkennt man Fahrräder
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Dieser Beitrag gehört zur Reihe über die Geschichte des TV Eintracht Brambauer und ergänzt bzw. ersetzt die erste Ausführung, die zurückgestellt wurde. Wenn Sie die Vereinsgeschichte des TV Eintracht von Beginn an verfolgen möchten, kommen Sie hier zu Teil 1:  Geschichte
Anfänge nicht nur in Brambauer
Beim TV Eintracht Brambauer fällt in das Jahr 1925 die Gründung der später so erfolgreichen Handballabteilung, die der Vorläufer des heutigen VfL Brambauer ist.
Gegründet wurde die Abteilung im Frühjahr 1925, wobei es in den vorliegenden Protokollen dazu keine ausdrücklichen Hinweise gibt. Über den Termin des ersten Handballspiels des TV Eintracht Brambauer gehen die Angaben auseinander. Während in der Chronik von 1949 der 8. März 1925 genannt wird, ist in der Festschrift des VfL Brambauer von 1985 der 1. Juni 1925 angegeben.
Der erste Gegner war der Turnverein Eintracht Dortmund und sogar die erste Aufstellung ist bekannt: Fritz Auffermann; Willi Köhler, Edmund Damp, Kurt Mühlmann, Bruno Teuber, Herbert Dinstel, Hermann Koch, Karl und Gustav Fälker, Hans v.d. Burg und Karl Janssen. Das sind also echte Handballpioniere, denn Handball war zu jener Zeit eine ganz neue Sportart und wurde zunächst  hauptsächlich auf dem Feld gespielt. Als Geburtsstunde des Handballs in Deutschland wird der 29. Oktober 1917 genannt, als der Oberturnwart Max Heiser aus Berlin festlegte, dass das von ihm für Frauen und Mädchen entwickelte „Torballspiel“ nun „Handball“ heißen sollte. 1919 führte der Turnlehrer Carl Schelenz einige Neuerungen ein, der Ball wurde verkleinert und das Prellen erlaubt. Spielfeld, Mannschaftsgröße und Schiedsrichter wurden vom Fußball übernommen. Die Sportart war nun auch für die Jungen interessant.
Es gab noch keinen eigenen Dachverband und auch der erste internationale Handballverband wurde erst 1928 gegründet, da spielte man in Brambauer schon 3 Jahre Handball. Selbst das erste Länderspiel mit deutscher Beteiligung fand nach Gründung der Handballabteilung des TV Eintracht statt.
Ergänzt werden muss hier noch, dass sich parallel der Hallenhandball weiterentwickelte und besonders die skandinavischen Länder drängten darauf, in die Halle zu gehen, da das Spiel dadurch vom Wetter unabhängig wurde. Zudem fielen in der Halle mehr Tore, was die Sportart für Zuschauer interessanter macht. Aber das spielt für den TV Eintracht keine so große Rolle, sondern wirkt sich eher auf die Geschichte des VfL Brambauer aus.
Das erste Spieljahr
1925 folgten weitere Handballspiele des TV Eintracht unter anderem gegen Dorstfeld, Wellinghofen und den DAC (es könnte der ASC 09 gemeint sein) und in der Spielzeit 1925/26 meldete der TV Eintracht seine erste Handballmannschaft zu den Meisterschaftsspielen der Deutschen Turnerschaft (Dachverband der Turnvereine von 1898 bis 1936), einen Dachverband Handball gab es ja noch nicht. Wie oben ausgeführt war Handball ganz neu, daher waren noch keine Spielsysteme ausgearbeitet, die Saison verlief äußerst kurios, denn sämtliche Spiele endeten unentschieden und viele sogar torlos.
In den Protokollen von 1926 findet man zum ersten Mal Hinweise auf den Pachtvertrag für einen Sportplatz, den es heute nicht mehr gibt. Er befand sich nordöstlich hinter der evangelischen Kirche und ist deutlich auf dem Luftbild von Brambauer aus dem Jahr 1926 zu erkennen. Man findet es hier: Luftbild 1926.
Die Folgejahre
In den Folgejahren musste die Handballabteilung um ihre Existenz kämpfen, oft reichten die Einnahmen nicht aus, um die Schiedsrichterkosten zu decken. 1927 bekommt man einen Handball gestiftet, der Bruno Teuber zur Aufbewahrung anvertraut wird. Alles Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind. Im Jahr 1928 werden den beiden Handballmannschaften je 33 Mark zur Anschaffung von Trikots überlassen, gleichzeitig beschließt man 5,- M Benutzungsgebühr für Hand- und Fußballspiele fremder Vereine auf dem vereinseigenen Sportplatz zu kassieren.
Bei den Vereinsturnfesten, die als Werbeveranstaltungen gedacht sind, finden auch Faust- und Handballspiele statt, um auch diesen Abteilungen die Gelegenheit zu geben, sich zu präsentieren.

Sommeranturnen 1931 auf dem vereinseigenen Sportplatz
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Die Mühen zahlten sich aus.
Jugendarbeit
Seit 1929 gibt es schon eine Jugendhandballabteilung und ihr Leiter wird ein Brambauer Handballpionier, nämlich Arthur Heister, der am 17. September 1928 in den Verein eingetreten ist, was durch Zufall noch heute bekannt ist, denn normalerweise wurde nicht in den Protokollen festgehalten, wer neues Mitglied wird. In der Jahreshauptversammlung von 1930 würdigt der Spielwart Sigger die Jugendmannschaft, die zu diesem Zeitpunkt als beste Mannschaft im Gau die Spitzenführung, und zwar ohne Verslustpunkt innehat. 1930 wurde die Mannschaft dann auch Gaumeister.
Aus den Protokollen der damaligen Zeit geht auch hervor, das einige der Spieler schon mal über die Stränge schlugen, so bitten die Spielwarte in der Jahreshauptversammlung von 1931 darum, die aus eben solchen Gründen verhängte Spielsperre gegen einige Spieler aufzuheben, wenn diese Reue zeigen und in Zukunft eine bessere Führung an den Tag legen, der Bitte wurde entsprochen.

Wird fortgesetzt, nähere Informationen zum Verein, der heute kein Handball mehr spielt, dafür aber Volleyball und Badminton, findet man unter: TV Eintracht Brambauer

Handball im Schnee, im Hintergrund erkennt man Fahrräder
Sommeranturnen 1931 auf dem vereinseigenen Sportplatz
Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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