Der große Fußball-TÜV: Leistungsfähigkeit und erhebliche Mängel der Lüner Top-Teams

Höhepunkt abseits des Liga-Alltags: Philipp Herder vom Lüner SV für die Lüner Stadtauswahl gegen BVB-Profi Julian Schieber. Am Sonntag beginnt aber wieder der Ernst des Ligalebens für LSV und BV Brambauer.
  • Höhepunkt abseits des Liga-Alltags: Philipp Herder vom Lüner SV für die Lüner Stadtauswahl gegen BVB-Profi Julian Schieber. Am Sonntag beginnt aber wieder der Ernst des Ligalebens für LSV und BV Brambauer.
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Wethmars Motor läuft schon seit drei Spielen nach der Winterpause. Am nächsten Sonntag wird aber auch beim Westfalenligisten BV Brambauer und Landesligist Lüner SV der Zündschlüssel umgedreht. Da wird es doch Zeit, die Teams zu beleuchten, quasi ein TÜV für die drei besten heimischen Fußballclubs. Bevor es am Sonntag auf den Prüfstand der Fußballplätze geht.

Natürlich wird die große „amtliche“ TÜV-Plakette erst am Saisonende vergeben, wenn die angestrebten Saisonziele wirklich erreicht wurden. Aber für die lange und kurvenreiche Fahrt durch die Restspielzeit wollen wir mithilfe der Trainer, die uns die Antworten zu diesem TÜV-Test gaben, den momentanen Zustand der jeweiligen Elf beleuchten.

BV Brambauer (Platz 15 Westfalenliga, 8 Punkte, 0,47 Punkte pro Spiel) – Trainer ist Dirk Bördeling.

Saisonziel: „Mehr Punkte als in der Hinrunde holen, obwohl das nicht schwer sein dürfte.“
Keinerlei Mängel: „Der körperliche Zustand, das haben wir gut hinbekommen.“
Leichte Mängel: „In der Abstimmung. Stürmer Dino Suljakovic muss sich noch einleben, hat in der Hinrunde kaum gespielt. Dazu habe ich auf vielen Positionen etwas verändert. Da gibt es immer wieder kleine Hindernisse.“
Erhebliche Mängel: „Sind im Augenblick für mich nicht erkennbar.“
Geschätzte Leistungsfähigkeit zum jetzigen Zeitpunkt in Prozent: „80.“
TÜV-Prognose des Trainers: „Wir hoffen auf einige Überraschungen. Ich habe ja keine Glaskugel, irgendwie ist alles möglich. Dass wir untergehen, nah herankommen oder sogar noch den Klassenerhalt schaffen.“
TÜV-Prognose der Redaktion: Dass der BVB mit seinen Mitteln in dieser Liga spielt, ist an sich eine starke Leistung, aber zwölf Punkte müsste man aufholen, um den Klassenerhalt zu sichern. Keine leichte, eine eher unwahrscheinliche Aufgabe. Wir würden es dem BVB gönnen, aber kein Geld auf eine erfolgreiche Aufholjagd setzen.

Vorschau zum Spiel (So, 15 Uhr) beim Siebten Kaan-Marienborn: „Werner Smuda hat den Gegner in Wattenscheid beobachtet. Sie sind offensiv top besetzt, haben schnelle Außen und einen guten Stürmer. Es wird sicherlich schwer“, so Coach Dirk Bördeling über den zu Beginn als Favorit gehandelten Gegner. Beim BVB fehlen Krück, Nitsche, Kowalczyk und Hillmeister.

Lüner SV (Platz 11 Landesliga, 25 Punkte, 1,47 Punkte pro Spiel) – Trainer ist Mario Plechaty. (Foto: LSV-Spieler Murat Büyükdere).

Saisonziel: „Platz 1 bis 5.“
Keinerlei Mängel: „Die Viererkette steht sehr gut. Es dürfen sich bestimmte Leute aber nicht verletzen. Auch offensiv habe ich die Qual der Wahl. Ich bin insgesamt zufrieden“
Leichte Mängel: „Eigentlich keine.“
Erhebliche Mängel: „Keine.“
Geschätzte Leistungsfähigkeit zum jetzigen Zeitpunkt in Prozent: „85.“
TÜV-Prognose des Trainers: „Wenn wir aus den ersten drei Partien gegen die oberen Teams sieben Punkte holen, bin ich guter Dinge, dass wir unser Ziel erreichen.“
TÜV-Prognose der Redaktion: Die Tabellenlage des LSV ist verlockend wie gefährlich zugleich. Nach oben ist alles möglich. Sieben Punkte fehlen zur Spitze. Am Ende wird es wohl nicht zum leise erhofften Aufstieg reichen. Mehr sollte man sich spätestens von der nächsten Saison versprechen, wenn das System „Plechaty“ komplett verinnerlicht ist.

Vorschau zum Spiel (So, 15 Uhr) zuhause in Schwansbell gegen den Dritten Hedefspor Hattingen: „Eine Multi-Kulti-Truppe mit sehr guten Einzelspielern. Ein unbequemer Gegner, der aggresiv agiert, aber auswärts nicht so stark ist, wie auf dem heimischen Ascheplatz. Wir werden früh stören und unser Spiel durchziehen“, so Plechaty.

Westfalia Wethmar (Platz 2 Bezirksliga, 39 Punkte, 1,95 Punkte pro Spiel) – Trainer ist Alex Lüggert.

Die Nordlüner starteten zunächst mit einer Pleite gegen Langschede, anschließend wurden Oberaden und Bergkamen bezwungen. Der Motor stottert noch etwas, dreht zwischendurch schon auf höheren Touren. Ist das Team von Alex Lüggert schon bereit pannenfrei auf Hochleistung zu laufen?

Saisonziel: „Wir wollen uns in der Liga etablieren, das war die Ziel zu Beginn und wir sind davon nicht abgerückt.“
Keinerlei Mängel: „Ich sehe überall noch Potential.“
Leichte Mängel: „Defensiv sind wir holprig, haben uns aber ein bisschen stabilisiert.“
Erhebliche Mängel: „Im Umschaltspiel und bei der Chancenverwertung.“
Geschätzte Leistungsfähigkeit zum jetzigen Zeitpunkt in Prozent: „60 bis 70.“
TÜV-Prognose des Trainers: „Wir haben gute und schlechte Phasen. Deswegen kann ich mich nicht deutlich festlegen.“
TÜV-Prognose der Redaktion: Alex Lüggert bringt es auf den Punkt. Sein Team hat die Qualität jeden zu schlagen, aber nicht die Stabilität, um das Maß aller Dinge zu sein. Am Ende ist alles möglich. Wir denken, Wethmar schließt als Dritter die Tabelle ab.

Vorschau zum Spiel (So, 15 Uhr) beim Dritten Werner SC: „Mit das beste Spiel in der Liga. Ein Derby, das richtig Spaß macht. Werne ist schwer zu schlagen, wir müssen dazu einen guten Tag haben. Aber Werne wird uns auch nicht unterschätzen“, so Coach Alex Lüggert. Bei Wethmar fehlen Harder, Püntmann, Holz.

Mehr zum Thema: "Gefällt mir - Gefällt mir nicht" Die Bilanz der Lüner Fußballtrainer

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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