Bahn-Skandal 2: Bundesliga-Tipper tappen fast in Schwarzfahrer-Falle

Von Bernd Janning

Lünen. Viele schöne Eindrücke gewonnen, jedoch nicht wegen Schwarzfahrens 720 Euro - 60 Euro pro Person - verloren, das war das Fazit, den die Lüner Bundesliga-Tippgemeinschaft „Haus Wieneke“ nach ihrem Jahresausflug ins holländische Enschede zog.

Der Trip entwickelte sich schon am Lüner Hauptbahnhof zur Irrfahrt. Der Zug kam nicht nach Fahrplan, sondern, ohne eine Ansage am Bahnsteig, verspätet. Die erste Etappe endete schon eine Station weiter in Bork. Von dort ging es wegen Arbeiten an den Gleisen zwischen Bork und Lüdinghausen mit „Schienenersatz-Verkehr“, also mit einem Bus auf Nebenstraßen, zu den Bahnhöfen Selm-Beifang, Selm bis nach Lüdinghausen.

Die Wartezeit wurde bei Brot mit Fleischwurst und einem Gläschen Sekt, spendiert von „Haus Wieneke“-Wirtin Brigitte Potthoff, gut überstanden. Der Rest der Strecke, wieder im Zug, war entspannend und voller Vorfreude auf die holländische Großstadt, wo mit Schauen und Shopping mehrere nette Stunden verbracht wurden.

Dass die Rückfahrt logischerweise zuerst in Lüdinghausen endete, war allen klar. Einer aus der Gruppe wollte jedoch in der ehemaligen Kreisstadt auf die Abfahrt des Schienenersatzverkehres nicht warten, ließ sich von seiner Frau mit dem Auto abholen. Dass ein zweiter Tipper mit einstieg, bemerkten die Lüner erst Minuten später.

„Der hat doch unsere Gruppenfahrkarten in der Tasche. Wehe, wenn wir jetzt noch auf den letzten Kilometern im Zug kontrolliert werden. Jeder von uns muss dann womöglich 60 Euro Strafgeld wegen Schwarz-Fahrens zahlen!“ stellten die verbliebenen zwölf Fahrer erschrocken fest.

Per Handy wurde endlich der Mann mit den Fahrscheinen erreicht. Dieser fühlte sich zuerst gewaltig auf den Arm genommen. Dann ließ er sich überzeugen, wartete am Borker Bahnhof auf den Schienenersatzverkehr Bus, der ohne Kartenkontrolle bestiegen werden konnte.

Im Zug auf dem Rückwege nach Lünen war das Aufatmen deutlich zu spüren. Die Sachlage wurde diskutiert und kommentiert. „Auf den geänderten Fahrplan, Arbeiten an den Schienen zwischen Bork und Lüdinghausen und den Ersatzverkehr hat uns beim Kauf der Gruppenkarten niemand hingewiesen. Wäre das der Fall gewesen, wären wir nie so in Verlegenheit geraten.“

Es kam, was kommen musste. Keinen Kilometer vor dem Lüner Hauptbahnhof, erstmals auf Hin- und Rückfahrt, kam eine Schaffnerin mit den Worten „Ihre Fahrkarten bitte!“ ihrer Pflicht nach. Die Tipper konnten ihre Tickets präsentieren…©textfotojanning 2019

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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