Aus für alten LSV-Rivalen TSV Marl-Hüls

1990 übernahm Peter Milasincic (Mitte) auf dem inzwischen überbauten Schützenhof des Trainer beim Lüner SV. Rechts neben Darius Tomczak sowie Thorsten Streppel, Mario Schott und Richard Scheiring, teils heute noch bei den LSV-Oldies aktiv. Zweiter von links ist Peter Gatzka. Repro: Janning
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  • 1990 übernahm Peter Milasincic (Mitte) auf dem inzwischen überbauten Schützenhof des Trainer beim Lüner SV. Rechts neben Darius Tomczak sowie Thorsten Streppel, Mario Schott und Richard Scheiring, teils heute noch bei den LSV-Oldies aktiv. Zweiter von links ist Peter Gatzka. Repro: Janning
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LÜNEN. Das Kapitel über das Ende der Traditionsvereine im westfälischen Fußball ist um ein trauriges Kapitel gewachsen. Am 6. Oktober, nach acht Spieltagen, zog der TSV Marl-Hüls seine Mannschaft mit sofortiger Wirkung aus der Oberliga zurück. Damit stehen die Chemie-Städter, die aus finanziellen Gründen nicht mehr richtig Gas geben konnten, als 18. und Tabellenschlusslicht als erster der zwei Absteiger fest.
Lünen, und damit den Lüner SV, und Marl, und damit den TSV Marl-Hüls, Hüls ist ein Stadtteil von Marl, verbindet einiges. Beide Städte zählen um 85.000 Einwohner und liegen an der Lippe. Beide Orte wurden von Bergbau geprägt. Marl war bis 2015 mit der Zeche Auguste Victoria die drittletzte Steinkohlebergbaustadt Deutschlands. Lünen hatte da schon 1998 den Deckel auf seinen letzten Pütt gesetzt.
Während sich der Lüner SV in den 50er und zu Beginn der 60er kontinuierlich bis in die Verbandsliga hoch arbeitete, kickte Marl-Hüls in dieser Zeit schon zwischen alter Oberliga-West und der Verbandsliga.
1963 gehörten beide Klubs zu den Gründungsmitgliedern der Regionalliga West. Erst 7000, dann im Rückspiel 500 Fans, sahen die Spiele LSV gegen TSV. Letzterer gewann beide Mal mit 4:1. Für Lünen reichte es das erste Mal nur zur Führung von Friedrich Lenk (43.) und beim zweiten Vergleich zum Ehrentreffer von Benno Düsenberg (89.).
Beim LSV stand Jupp Vogler im Tor. Weiter waren gegen den TSV dabei Janes Wendhofen, Walter Liebich, Josel Gugolka, Walter Gröhlich, Schnurri Rachuba, Benno Düsenberg, Awo Reismann, Hubert Kostotzky, Itte Grünewald, Norbert Weiser. Peter Demhartner und Dietmar Höh. Marl schloss mit Rang vier ab, steig als 20. Und Letzter sofort wieder ab. In den nächsten drei Jahren holten die Marler die Plätze 15. 13 und 14 und trafen erst wieder in der Saison 1967/68 auf Wideraufsteiger Lüner SV.
Dieser verlor das Hinspiel vor 3000 Zuschauern bei einem Treffer von Henner Bradatsch (80.) 1:4, holte im Rückspiel vor 1900 durch Georg Schymetzek (8.) und Rolf Linker (30.) bei 2:2 den ersten Punkt gegen das Team aus dem Vest.
Wie Bradatsch und Linker neu im Team waren Torwart Detlef Behrens, Bernd Gerstner und Erhard Ahmann. Lünen wurde 8., Marl 11.
Dann verloren die Lüner Löwen keines der folgenden vier Spiele mehr: 3:1 vor 3500 durch Alex Rüsing (25.), Heinz Schubert (70.) und Dieter Zorc (89.), 1:1 durch Düsenberg (10.) vor 2500, 3:1 vor 2200 durch Schubert (20., 80.) und Awo Reismann (83.) sowie 1:1 vor 1500 durch Zorc (18.). Für Lünen sprang in diesen zwei Jahren der 10. und der überhaupt beste Rang in dieser Klasse, Platz 6, heraus. Marl wurde 12., stieg dann als 18. und Letzter ab. Neu beim LSV waren damals neben Rüsing auch Torwart Horst Lanowski, Siegfried Eitzert, Spatz Sperlich und Heinz Schubert.
Für Marl-Hüls waren nach sieben Serien in Folge 1970 die Regionalliga-Zeit zu Ende. Lünen kam auch auf sieben Jahre in der Klasse, holte zuletzt die Plätze 14. und 13 und stieg 1972 als 18. und Letzter ab.
Beide Teams bewegten sich bis in dieses Jahrzehnt zwischen Verbandsliga (Westfalenliga), Landes- und Bezirksliga. 2005 rettete sich Marl vor dem Sturz in die A-Klasse. Dem Westfalenliga-Aufstieg folgten drei Jahre in der Oberliga mit Platz 4 und 5 und dem jetzigen Rückzug.
Lünen stieg 2010 erstmals in die Bezirksliga ab, aber nach zwei Jahren wieder in die Landesliga auf. Nach vier Jahren in dieser glückte der Sprung in die Westfalenliga, in der sich der LSV im jetzt zweiten Jahr mehr und mehr etabliert.
Zwei Fußballer waren sowohl für Marl-Hüls wie auch für den LSV aktiv. Peter Gugel kam für die Saison 1972/73 von Marl nach Lünen in die Regionalliga, erzielte neun Tore.
Der zweite war der in Dorsten geborene Serbe Pedro Milasincic. Dieser wechselte 1972 von Marl zum Bundesligisten Hannover. Nach dem Rücktritt von Peter Wirsching coachte er im Frühjahr 1990 für kurze Zeit mit Peter Machura den Lüner SV in der Landesliga.
Bleibt nur noch die Frage „Warum gingen bei der Ersten des TSV Marl-Hüls die Lichter aus?“ zu beantworten. Wie meist, unterschiedliche Meinungen, zu wenig Geld. Die Spieler gingen nicht auf den Wunsch des Vorstandes ein, auf einen Teil ihrer Bezüge zu verzichten. Ob es jetzt einen Neustart in der Westfalen- oder nur in der Bezirksliga gibt, ist offen. In der Bezirksliga versucht auch der ehemalige Nachbar und Oberligist VfB Hüls den Neuanfang. Für diesen stand vier Jahre der Lüner Andreas Roch im Tor. Dieses hütete auch er auch für den LSV in der Oberliga, war dann Trainer bei seinem Stammverein VfB 08 Lünen. Bernd Janning

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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