Als Lüner SV und Iserlohn um den Oberliga-Aufstieg kämpften

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Von Bernd Janning

Lünen. Lokalduell Lüner SV gegen Iserlohn in der Westfalenliga? War da nicht einmal etwas, das alle Fußball-Herzen höher schlagen ließ?
Für die Saison 1980/1981 verpflichtete der LSV Waldemar Ludwig als neuen Trainer. Der Mann mit der A-Lizenz spielte in den 60er Jahren für den LSV und coachte auch die Reserve. Bei Borussia Dortmund war er vier Jahre Co-Trainer in der 1. und 2. Bundesliga unter den Cheftrainern Otto Kneffler, Horst Buhtz und Otto Rehhagel, einmal sogar Chefcoach.
Die Lüner spielten wieder einen sehr guten Fußball, begannen die Saison mit Platz drei beim damals sehr attraktiven Siegel-Pils-Turnier von Viktoria Derne.
In der Meisterschaft übernahmen sie am zweiten Spieltag vor 1200 Zuschauern in Schwansbell mit 3:1 im Spitzenspiel über Iserlohn die Tabellenführung, verkrafteten mit dem 0:1 gegen RW Unna vor 1450 Besucherin in Schwansbell schnell die erste Enttäuschung. Mit einem 1:0 durch Rudi Berries beim BV Brambauer vor 3000 Zuschauern stellte der Lüner SV kurz vor Jahresende die Weichen schon in Richtung Aufstieg, gewannen die 8. Lüner Hallen-Stadtmeisterschaft im Finale mit einem 5:2 über den BV Brambauer.
Im März 1981 verpflichteten die Lüner für den Endspurt Friedhelm Schwarze, Ex-Profi bei Borussia Dortmund. Für den BVB bestritt dieser 120 Spiele, auch in der Regionalliga gegen den Lüner SV.
1000 Schlachtenbummler – insgesamt 3000 Zuschauer - begleiten den LSV zum Spitzenspiel nach Iserlohn. Werner Barth schoss das „goldene Tor“ zum 1:0-Sieg. Mit dem 4:0 über Brambauer im 24. Lokalderby machte der LSV vor 2650 Fans sein Meisterstück. Es trafen Friedhelm Schwarze, zweimal Manfred Tapken und Helmut Krause.
Somit wurden sie in einem dramatischen Meisterschafts-Endspurt, an dem noch der BV Brambauer und der TuS Iserlohn beteiligt waren, Gruppenmeister und stiegen in die 1978 neu gegründete Amateur-Oberliga Westfalen auf.
Platz acht in der Torschützenliste der Liga belegte Lünens Helmut Krause mit 12 Toren. Tapken und Venzhöfer kamen auf 9 und 7 Einschüsse. Brambauers beste Schützen waren Hannes Tschirna (10), Jochen Pochstein (9), Claus Katzwinkel (8) und Claus Janson (5). Überzeugend war mit 23 Gegentreffern die LSV-Abwehr.
In der Fairness-Tabelle gehörten LSV und BVB mit dem viertletzten und letzen Platz zu den „bösen Buben“. Lünen kassierte drei Platzverweise (Helmut Krause, Werner Barth, Axel Pflug) und sechs Zeitstrafen, Brambauer vier (Klaus Adams 2, Werner Smuda, Claus Katzwinkel) und sieben Zeitstrafen.
Die Saison hatte für den LSV aber noch mehrere Überraschungen parat. Vor 1200 Fans in der Kampfbahn Schwansbell gab es in einem Test gegen den Bundesligisten VfL Bochum dank des späten Treffers (89.) von Andreas Nientiedt ein 1:1.
5000 Zuschauer lockte ein Spiel gegen die Uwe-Seeler-Auswahl an. LSV und BV Brambauer traten gemeinsam an, verloren gegen die Elitetruppe um Wolfgang Fahrian, Wolfgang Weber, Willi Schulz, Günter Netzer, Lothar „Emma“ Emmerich, Hannes Löhr und Wolfgang Overath nur 1:2. Löhr und Emmerich (33., 62.) hießen beim Sieger die Torschützen. Das zwischenzeitliche 1:1 (35.) erzielte der LSV Werner Barth.
Nach dem Abstieg aus der Regionalliga war dies wieder die erfolgreichste Saison. Mit 44:16 Punkten, zwei mehr als Verfolger TuS Iserlohn, sicherten sich die Rot-Weißen die Verbandsliga-Meisterschaft und den Aufstieg in die Oberliga. Wo der Erfolg ist, das sind auch die Zuschauer. Mit 1233 Fans pro Heimspiel liegen die Lüner klar auf Rang 1.
Die Bilder zeigen den LSV mit Trainer Waldemar Ludwig bei der Ehrung als Meister und die erste Meisterfeier in der Umkleidekabine in Schwansbell. Foto Simon + Goldstein

Autor:

Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen

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