Als der Lüner SV sensationell Bielefeld und Bochum abschoss
Von Bernd Janning
Lünen. Waren das noch Zeiten! Damals, als die Fußballer des Lüner SV noch in der alten 2. Bundesliga, der früheren Regionalliga West, sieben Jahre lang mitmischten.
Vor fast genau 50 Jahren sorgten die Lüner Löwen für eine der großen Überraschungen im deutschen Fußball. Am 11. Spieltag der Saison 1969/70, setzten sie sich auf der Alm bei Arminia Bielefeld sensationell mit 2:1 durch. Das Team aus der Lippestadt raubte vor 7000 Zuschauern durch die Tore von Ludger Gärtner und Peter Demhartner den Ostwestfalen, aktuell wieder im Aufwärtstrend und Tabellenführer der heutigen 2. Bundesliga, seinen Heimnimbus.
Sie selbst verbesserten sich mit 9:1 Punkten aus den letzten fünf Spielen vom sechsten auf den vierten Rang.
Doch das Ende der Fahnenstange war längst nicht erreicht. Vor 2500 Besuchern im Stadion Kampfbahn Schwansbell schoss Benno Düsenberg mit verwandeltem Elfmeter seinen LSV zum 1:0 über den SSV Velbert. Es schloss sich ein 1:1 vor 6000 bei Schwarz-Weiß Essen mit dem Lüner Urgestein Peter Wirsching an. Albert Dapprich war der Torschütze.
Das Match gegen Tabellenführer VfL Bochum stand an. Die Südseite der Kampfbahn Schwansbell glich wegen des Tribünenbaus einer riesigen Baustelle. Das Schlagerspiel drohte zu einer finanziellen Pleite zu werden. Doch der LSV-Vorstand schaffte es, dass in das Dortmunder Stadion Rote Erde ausgewichen werden konnte.
Lünen präsentierte sich vor über 15.000 Zuschauern glänzend und erreichte durch ein Tor von Peter Demhartner in der 89. Minute ein 1:1. Das Rückspiel gewann der LSV in Bochum, das anschließend Meister wurde und in die Bundesliga aufstieg, mit 3:1.
Mit dem 0:4 vor 3500 am 7. Dezember 1969 beim heutigen Bundesligisten Bayer Leverkusen, damals in Abstiegsgefahr, und dem 0:1 in Schwansbell vor 8000 gegen Fortuna Düsseldorf, heute ebenfalls in der 1. Liga, war am 14. Dezember 1969 der Siegeszug vorerst gestoppt.
Hans-Jürgen „Spatz“ Sperlich war damals der große Fang. So kann getrost die erfolgreichste Saison, 1969/70 in der Regionalliga, überschrieben werden. Dank der glänzenden Aufbauarbeit von Trainer Herbert Eiteljörge entwickelte sich der dribbelstarke Außenstürmer zu einer wahren Perle. Seinem Spiel zuzuschauen, war ein Genuss. Was die Fans vermuteten, trat am Ende der Serie auch prompt ein. Hertha BSC Berlin bot die höchste Summe. Dort, und später beim Hamburger SV, trumpfte Sperlich groß auf.
Das Fernsehen war regelmäßig bei den LSV-Spielen dabei. Der sechste Tabellenplatz mit 38:30 Punkten und 52:37 Toren ist einmal mehr der Lohn für eine ausgezeichnete Saison.
Autor:Lüner SV Fußball e.V. aus Lünen |
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