Aikido-Gemeinschaft Lünen nahm Abschied von Großmeister Edmund Kern

Die Teilnehmer
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Zum 13 und 14. Januar 2018 hatte der Aikido-Großmeister Edmund Kern (8. Dan) zum Lehrgang anläßlich seines 85sten Geburtstages nach Nürnberg eingeladen. Mit diesem war geplant, sich nunmehr von seiner jahrzehntelangen Trainertätigkeit im Aikido zurückziehen.

Er stellte den Lehrgang daher unter das Motto: "Der Zeit des großen Wirkens folgt die Zeit der inneren Zufriedenheit".

Eine Abordnung von elf Aikidoka aus Lünen sagten Ihre Teilnahme zu und reisten deshalb nach Nürnberg.

Doch es sollte anders kommen. Ende 2017 verstarb Edmund Kern kurz vor seinem 85 Geburtstag nach kurzer, schwerer Krankheit. Für den von ihm ins Leben gerufenen Budoverband, der Kokusai Budo Koenkai, ein großer Verlust.

Der Lehrgang wurde ein Ereignis, wie man ihn in der Welt des Aikido wohl nur äußerst selten erleben wird. Über 70 ehemalige Schüler Kerns, viele von Ihnen hochrangige Dan-Träger, kamen aus ganz Deutschland, Österreich und Tschechien angereist, um Kern die letzte Ehre zu erweisen.

Auf einem Altar im Dojo, dem Trainingsraum, waren ein Foto Kerns, persönliche Gegenstände wie Brille und seine Aikido-Kleidung sowie eine Urne mit einem Teil seiner Asche aufgebaut.

Der Tag begann mit dem gemeinsamen Sprechen des Hannya Shingyo, der japanischen Herz-sutra, einem bedeutenden budistischen Text.

Langjährige Weggefährten waren aufgefordert, in jeweils kurzen Trainingseinheiten eine Anekdote oder Erinnerung aus dem Wirken Kerns vorzutragen und dazu passende Techniken zu zeigen. Bei den Erzählungen stockte manchem Vortragendem, den Tränen nahe, der Atem.

Peter Breit, Leiter des Ken-Tsuro-Dojo in Fürth, moderierte als langjähriger Freund die Veranstaltung. Er verkündete Kerns Wünsche, wie es mit dem von ihm ins Leben gerufenen Budo-Förderkreis „Kokusai Budo Koenkai“ weitergehen soll und appelierte, den vom Meister eingeschlagenen Weg gemeinsam und einträchtig fortzuführen. Der Förderkreis ist ein Zusammenschluss mehreren japanischer Kampfkünste/sportarten mit dem Zweck, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Disziplinen besser zu verstehen.

Jürgen Feldmann, Leiter des Lüner Aikido-Dojo, ist in diesem Verband Vize-Präsident und jetzt zum Verantwortlichen für Prüfungen und Lizenzen berufen worden.

Peter Breit kündigte auch an, dass Mitglieder des Ken-Tsuru Dojos Kerns Asche seinem Wunsch entsprechend in den Aiki-Schrein nach Iwama, Japan bringen werden.

Im Rahmen dieser gefühlvollen Veranstaltung wurden Bernd Socha von der Aikido-Gemeinschaft Lünen und Rene Funke aus Nürnberg die Urkunden zum zweiten Dan-Aikido überreicht. Sie waren die Letzten, die im Oktober 2017 bei Edmund Kern die Prüfung abgelegt hatten.

Eine vielbeachtete Gast-Trainingseinheit gab Daniel Rieß vom Kyusho-Jutsu. Einer Kampfkunst, bei der Schmerz- und Nervenpunkte eines Angreifers gezielt angegangen werden.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass man wohl nie einen emotionaleren, aber auch, durch die vielen Vorführenden, abwechslungsreicheren Lehrgang erlebt hatte. Edmund Kern Sensei hätte es sicherlich gefallen.

Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen mit allen Freunden und Bekannten, wenn wir im April 2018 zu unserem internationalen Budoseminar nach Lünen in die Dammwiese einladen. Dort wird es dann Übungseinheiten in Aikido, Karate, Iaido, Ju-Jutsu, Judo und Kyushu-Jutsu geben. Zuschauer und Gäste sind erwünscht. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.aikido-luenen.de

Autor:

Bernd Socha aus Lünen

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