Am Straßenrand auf den Philippinen gefunden
Wie Hunde Milo die Herzen von zwei Globetrotterinnen im Sturm eroberte

 Milo ist ein toller Kerl. | Foto: Hollstein
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Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Und manchmal spielt dabei ein kleiner Hund eine große Rolle! Wie bei Natalie Hollstein und Carolin Römer. Die Lünerin und ihre Partnerin sind Weltenbummlerinnen, die gerade ein Jahr durch Australien tourten (Reisen und Arbeiten in "Down Under"), bevor es nach Indonesien und schließlich auf die Philippinen weiterging.

Dort trafen sie Milo. "Wir haben den kleinen Hund zusammengekauert am Straßenrand gefunden, teilnahmslos und abgemagert", erzählt Natalie Hollstein. "Ursprünglich wollten wir ihn nur etwas füttern, medizinisch versorgen lassen und danach an einem besseren Ort wieder laufen lassen." Ein guter Plan in der Theorie. Die Praxis sah dann aber ganz anders aus, denn natürlich konnten sich die beiden Frauen nicht mehr von Milo trennen. "Schon nach wenigen Stunden folgte er uns auf Schritt und Tritt. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Blick."

Milo durchkreuzt alle Pläne

Das brachte alles durcheinander, denn eigentlich hatten Natalie und Carolin, kurz Caro, schon Flüge für eine geplante Philippinen-Rundreise gebucht. Anschließend stand ein Heimatbesuch in Deutschland an.
"Wir haben unsere Flüge verfallen lassen, unsere Reise abgebrochen und fünf Wochen mit Milo in Puerto Princesa ausgeharrt", sagt Natalie. Dort musste er immer wieder zum Tierarzt, bekam einen Chip und Haustierausweis und wurde auf die Reise nach Deutschland vorbereitet.

So weit, so gut, aber nun tat sich ein Problem auf. Natalie und Caro mussten nach 16 Monaten am 28. Juni endgültig zurück nach Deutschland reisen. Milo durfte die Philippinen aber aufgrund von Einreisebestimmungen frühestens am 8. Juli verlassen. Was tun? Die Lösung war eine Belgierin, die vor Ort eine Hundeauffangsstation betreibt und Milo aufnahm. Natalie und Carolin flogen nach Deutschland, doch schon wenige Tage nach ihrer Ankunft kam die Schocknachricht für die beiden. Milo, der schon nach ihrem Abschied kaum gefressen und zwei Tage durchgeweint hatte, war ausgebrochen.

"Da niemand den Anschein machte, wirklich aktiv nach ihm zu suchen und wir es nicht akzeptieren konnten, Milo nicht wiederzusehen, ist Caro am nächsten Morgen mit dem ersten Flieger zurückgeflogen, um ihn zu suchen", so Natalie. Nach einer gefühlten Ewigkeit von vier Tagen und zahlreichen Flugblättern mit ausgeschriebener Belohnung, kam der erlösende Anruf. Eine Familie hatte Milo gefunden und gut versorgt. Natalie und Caro konnten es kaum glauben, und die Freude war groß.

Happy End in Sicht

Doch noch ist das Happy End nicht ganz erreicht, denn Milo darf jetzt erst am 9. Oktober nach Deutschland. Carolin wird bis dahin auf den Philippinen bleiben, trotz der Kosten, die gestemmt werden müssen. "Wir haben einfach Angst, dass Milo wieder weglaufen könnte, um uns zu suchen", wollen die beiden kein Risiko mehr eingehen.

Nun heißt es, die Zeit bis Oktober rumzukriegen. "Wir werden ganz viel spielen, spazieren gehen, Hundetraining machen, Roller fahren, schwimmen, Filme gucken und schlafen", blickt Caro voller Elan auf die nächsten Monate. Und am Ende wird dann endlich alles gut!

Autor:

Claudia Prawitt aus Lünen

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