Reisen und Arbeiten in "Down Under"
Natalie und Carolin leben ihren Traum in Australien

Natalie und Caro vor ihrem Bus "Gini".  | Foto: privat
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  • Natalie und Caro vor ihrem Bus "Gini".
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Man nehme einen alten Schulbus aus Japan, baue ihn in ein gemütliches Haus auf Rädern um und toure damit durch Australien – Natalie Hollstein aus Lünen und ihre Partnerin Carolin Römer (beide 27) haben genau das getan und tun es immer noch. Sie leben ihren Traum!

"Die Vorstellung, in einem '9 to 5 Job' auf unsere Rente hinzuarbeiten, hat uns noch nie glücklich gemacht. Wir wollen reisen und die Welt entdecken, und das nicht nur 28 Tage im Jahr", erläutert die beiden auf ihrer Homepage "the-neverlandexpress.de". Dort und auch auf Instagram (theneverlandexpress) kann man ihre Abenteuer hautnah miterleben.

Natalie hat es schon früh in die Ferne gezogen. Ein Auslandsschuljahr in Estland und ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst in Brasilien ("Junge Deutsche hilft in Brasilien" und "Natalies 'Kinder' aus Brasilien sagen Danke!") mit anschließender sechsmonatiger Entdeckungsreise durch Südamerika sind eindeutige Beweise dafür. Ebenso wie die Tatsache, dass Natalie während ihrer Studienzeit so ziemlich ganz Südostasien bereiste.

Da war es eigentlich klar, dass ihre Wahl-Heimat Köln auf Dauer zu "klein" für sie sein würde. Vor allen Dingen, nachdem sie 2016 Carolin (kurz Caro) auf dem Christopher Street Day kennenlernte. Vom ersten Tag an waren die beiden unzertrennlich. Fortan träumten und planten sie gemeinsam. Und machten Anfang 2018 dann ernst. "Wir gaben unsere Wohnung auf, kündigten unsere Jobs und verkauften unser Zeugs. Kurze Zeit später standen wir mit großen Träumen und einem One-Way-Ticket in Richtung Australien am Flughafen."

In Australien trat dann "Gini" in ihr Leben, ein etwas überholungsbedürftiger alter Schulbus, ein Toyota Coaster aus dem Jahr 1988, in den Natalie und Caro viel Liebe und Arbeit investierten. Zwei Monate wohnten sie während des "Flottmachens" in Darwin bei einer australischen Familie im Garten.

Work and Travel

In dieser Zeit übernahmen sie ihren ersten Job, denn schließlich muss das Reisen finanziert werden. "Work and Travel" nennt sich dieses Konzept. In Australien bekommt man dafür ein einjährigens Visum. "Wir haben als Traffic Controller gearbeitet, der langweiligste und sinnloseste Job aller Zeiten. Wir standen bei über 40 Grad teilweise zehn Stunden mitten auf einem verlassenen Highway, in der prallen Sonne, um den (nicht vorhandenen) Verkehr mit einem Stop/Slow Schild zu regeln."

Doch es sollte deutlich aufregender werden, denn der nächste Job wartetet schon - auf einer Farm 2.000 Kilometer weit entfernt. Aber es war nicht irgendeine Farm, sondern eine Kamelfarm! "Wir haben als 'Cameleers' Touren für Touristen durchgeführt", berichten die beiden. Hoch zu Kamel und anfangs ohne wirkliches Fachwissen. Was sich aber schnell änderte, denn nach den zwei Monaten auf der Farm waren Natalie und Caro Experten in Sachen Kamelen.

Danach hieß es "Auf Wiedersehen, Kamele" und "Hallo, Kühe". Um die Anforderungen für ein eventuelles zweites Jahresvisum erfüllen zu können, brachen Natalie und Caro ihre Zelte ab und nahmen einen weiteren Job an, wieder auf einer Farm, wieder mit Tieren. Aber trotzdem ganz anders, denn diesmal bekamen sie es mit Kühen zu tun. Und lernten dabei, ihren Mund immer geschlossen zu halten und zwar im wörtlichen Sinne.

Auf die Kuh gekommen

Sie melkten Kühe und hatten dabei immer einen Blick nach oben, um "Pipiduschen" oder Schlimmeres zu vermeiden. "Niemals hätten wir uns vorgestellt, dass dieser Job so anstrengend und vor allem so dreckig sein kann, aber wir haben unser Ziel vor Augen. Wir sind ja nicht aus Zucker und überstehen das schon."

Und das haben sie! Im Moment genießen die beiden gerade wieder eine Reisephase. "Seit zwei Monaten sind wir jetzt unterwegs und seit Mitte Dezember auf Tasmanien. Ab Februar fahren wir dann die Ostküste hoch", freuen sich Natalie Hollstein und Carolin Römer. Es warten noch viele Abenteuer auf sie! Carolin als "Cameleer" hoch zu Kamel. Im Hintergrund ist der Ayers Rock zu sehen.

Die Abenteuer von Natalie und Caro können auf Instagram und auf ihrer
Homepage verfolgt werden.

Autor:

Claudia Prawitt aus Lünen

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