Blick nach Österreich
Langlauf in der Ramsau am Dachstein (Tag 1/2)
Für die Daheimgebliebenen, die sich vielleicht auf weiße Weihnachten freuen doch auf den Schnee vor der eigenen Haustür verzichten müssen.
Ski-Langlauf in der Ramsau:
Das Hochplateau ist ein beliebtes Ziel - nicht nur für Hobby-Langläufer - auch Olympiasieger und Weltmeister nutzen diesen Ort, um zu trainieren und Höchstleistungen zu vollbringen.
Bis zu 220 km stehen an Loipen zur Verfügung, in einer Höhenlage von 1.000 m bis zu 2.700 m. Die imposanten Dachstein Südwände geben das nötige Ambiente dazu.
Ein Blick in den neuen "Fischer"-Katalog zeigt, wir sind mit unseren Fischer-Skiern komplett im Trend, denn auch die erfolgreiche Langläuferin Marit Björgen läuft (bzw. lief) mit dieser Marke. Das ist aber auch schon alles, was unser in die Jahre gekommenes und in der Garage verstaubtes Equipment mit den Langläufern hier zu tun hat.
Es sind Schuppenskier, die wir eingepackt haben, nach jahrelanger Langlaufabstinenz möchte ich nicht auch noch mit Bügeleisen und Thermometer durch die Gegend laufen - wahrscheinlich macht man das heute auch ganz anders.
Tag 1:
Gleich am ersten Tag verabschiedet sich ein Teil meiner Bindung, das wohl über die Jahre morsch geworden ist und die Stollen unter den Skiern zeigen, dass dringend eine neue Wachsschicht her muss. Der erste Ausflug endet also schon nach wenigen Metern und anschließend geht es ins Sportgeschäft, wo uns der junge Mann, der uns bedient, mitleidig anschaut, als ich nach dem Wachs aus der Spraydose frage. Ich schenke mir eine Erklärung, dass ich weiß, dass das alles nicht das gelbe vom Ei aber dafür nach so vielen Jahren Loipenpause eine bequeme Alternative zum Wiedereinstieg ist.
Der zweite Ausflug führt uns am Loipensheriff vorbei. Mir drängt sich der Eindruck auf, er freut sich darauf endlich jemanden ohne Loipenpass im Visier zu haben, aber weit gefehlt. Natürlich haben wir den Pass in der Tasche. Unsere Frage nach einer einfachen Runde verwirrt ihn - wieder so ein mitleidiger Blick, was können wir dazu, dass bei uns so selten Schnee liegt. Am Ende drehen wir eine kleine Runde auf der Sonnenloipe - schön ist es und anstrengend für so Flachlandtiroler, die Luft in 1200 m Höhe gibt zumindest mir den Rest, für den ersten Tag reicht das.
Tag 2:
Heute darf es ein bisschen mehr sein, die Skier lieber noch einmal einsprühen und auf geht es. Der Loipensheriff dreht ab und kontrolliert lieber andere, meine bunte Retrojacke, die gar nicht Retro ist sondern aus grauen Vorzeiten stammt, ist ihm wohl in Erinnerung geblieben. Es klappt gut an diesem Tag, wenn auch nicht optimal, aber das ist zum Teil der Ausrüstung geschuldet. Nein, das ist nicht die Ausrede "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose", die Schuppen bremsen und die Skier haben nicht die richtige Spannung.
Zum Abschluss des Skitages gibt es Apfelstrudel und am Nachmittag machen wir uns auf zum Mühlen-Advent.
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Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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