Dr. Romann:„Freiheit ist nicht selbstverständlich“ Zum Geburstag macht er eine Tour durch ein Deutschland ohne Grenze
Im Trabi nach Berlin

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Gehen wir in der Zeit zurück: In die Zeit, als Deutschland in Ost und West getrennt war.
Das Straßenbild wurde in Westdeutschland geprägt durch den „Kugel-Porsche“, den VW Käfer. Über ostdeutsche Straßen knatterte die „Renn-Pappe“, der Trabant.

Dr. Donat Romann aus Lünen, gehört ein Trabant. Typ „Tramp Caro“. Von diesem Auto existieren weltweit keine 300 Stück. Trabant in Verbindung mit dem Wort „weltweit“ ist kein Scherz: Der Trabant Tramp war ein Export-Auto.

Kaufen konnte man den Tramp in Spanien und Griechenland. Ursprüngliche war der „Tramp“ das Einsatzfahrzeug der Nationalen Volksarme der DDR. Mit diesem Modell wurden an der innerdeutschen Grenze, auf Ostseite, Patrouillen gefahren. Das aber nicht nur. In der DDR entschied man sich, eine zivile Version des Armee-Cabrios für den Export zu bauen.
Rund 900 Trabant Tramp mit Zweitakt-Motor wurden vor dem Mauerfall produziert. Nach dem Mauerfall 1989 wurde die Produktion noch rund ein Jahr weitergeführt.

Die letzten Fahrzeuge liefen mit der Typbezeichnung „Tramp Caro“ vom Band, bekamen Front- und Heck- Anfahrschutz, seitliche Trittbretter und ein farbenfrohes Design. Dazu wurde in „die ostdeutsche Renn-Pappe“ ein westdeutscher VW-Motor eingebaut. Von dem Trabant Tramp Caro wurden nur zirka 250 Fahrzeuge gebaut.

Für Dr. med. Romann ist sein Trabant mehr als ein Auto. Das wird mit dem Blick auf die Reserverad-Abdeckung erkennbar. Gut sichtbar ist dort ein Zitat von Walter Ulbricht, dem damaligen SED-Generalsekretär, zu lesen: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“. Darunter das Datum der Ulbricht-Aussage und das Datum des Beginns des Mauerbaus in Berlin.

Dr. Donat Romann kennt die Nachteile von Trennung selbst. Die Ost- West-Teilung bedeutet für ihn Trennung von Familie. Kontaktverlust zu den Großeltern. Die Deutsche Einheit hat für ihn schon allein deshalb eine hohe Bedeutung. Sich sehen können. Besuche. Gemeinsame Zeit erleben. Das alles ist wertvoll „Freiheit ist nicht selbstverständlich“, sagt Dr. Romann. „Mauerbau. Mauerfall. Mauern haben wir genug in den Köpfen.“

Das ist seine Motivation für eine besondere Reise. Eine Fünf-Tages-Tour über deutsche Landstraßen. Von Lünen nach Berlin.Eine Tour durch Deutschland. Ein Deutschland ohne Grenze. Eine Tour mit dem Typischen DDR-Auto wäre allerdings keine „Tour der deutschen Einheit“. Aus diesem Grund wird das DDR-Auto von dem BRD-Auto begleitet und Dr. Romann von seinem Bruder Johannes Romann. Dieser fährt ein VW Käfer Cabriolet. Das sei keine Ost-West-Tour, sagt Dr. Roman ganz deutlich, das sei eine Tour durch Deutschland.

Am 27. Juni feiert Dr. Romann seinen 60. Geburtstag. Zu diesem Datum wird er am Brandenburger Tor in Berlin sein - wo ebenfalls vor 60 Jahren der Mauerbau begann.

Autor:

Peter Adam aus Lünen

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