Aus dem Märchenland Dänemark
H.C. Andersen - Die wilden Schwäne
Die wilden Schwäne:
Bei der Bearbeitung des Fotos fiel es mir wieder ein - es gibt da doch Märchen mit Schwänen. Ein Blick ins Internet und siehe da, es gibt gleich mehrere Märchen, bei denen Prinzen in Schwäne verwandelt werden und die sich sehr ähnlich sind. Die bekanntesten sind wohl zum einen "Die sechs Schwäne" der Gebrüder Grimm und "Die wilden Schwäne" von Hans Christian Andersen. Zu diesem Bild passt Andersen, denn es wurde am Limfjord in Dänemark aufgenommen. Dass es genau elf Schwäne wie in Andersens Märchen sind, ist kein Zufall, die anderen habe ich weggeschnitten.
Limfjord, der Schwanensee:
Es ist für mich kaum vorstellbar, dass es einen besseren Ort gibt, um von wilden Schwänen, näher gesagt von Höckerschwänen, zu einem Märchen inspiriert zu werden. Die ganzen weißen "Punkte" sind Schwäne
und es ist nur eine Seite des Fjords am Bjergets Vej, einem Damm, der über den Fjord führt, auch auf der anderen Seite sind sie im seichten Wasser auf Futtersuche,
sie ernähren sich von Wasserpflanzen, die sie vom Gewässergrund holen, gründeln nennt man das. Das Wasser darf somit nicht zu tief sein.
Laut Wikipedia sind Schwäne Einzelgänger, nur wenn die Population zu groß wird und genug Nahrung vorhanden ist, leben sie in kleinen Kolonien. Von Einzelgängern kann man in diesem Teil des Limfjords wirklich nicht mehr sprechen.
Allerdings segelte Hans Christian Andersen erst "1859" über den Limfjord nach Norresundby, da gab es das Märchen "die wilden Schwäne" schon. Es ist also offen, woher seine Inspiration kam (oder ich habe es nicht gefunden).
In Deutschland bekannter als im Heimatland:
Als Andersen 1838 das Märchen von den wilden Schwänen schreibt, ist er in Deutschland weit aus bekannter als in seiner Heimat Dänemark. Sein Märchen ähnelt doch sehr dem Märchen "die sechs Schwäne" von den Gebrüdern Grimm aus dem Jahr 1812 - in heutiger Zeit hätte er bestimmt eine Plagiatsklage am Hals. Aber so etwas gab es damals noch nicht und so können wir uns an beiden Märchen erfreuen.
Grimm und Andersen:
In beiden Märchen werden Prinzen in Schwäne verwandelt und ihre Schwester kann sie erretten, indem sie ihnen Hemden aus Brennnesseln bzw. Sternenblumen webt und während dieser Zeit nicht spricht. Das führt natürlich zu Komplikationen. Am Ende geht es gut aus, sogar bei Andersen, der ansonsten dazu neigt, seine Märchen traurig enden zu lassen (z. B. die kleine Meerjungfrau, das Mädchen mit den Schwefelhölzern). Die Schwäne retten im letzten augenblick die Schwester vor dem Scheiterhaufen, werden wieder zu Prinzen und ihre Schwester heiratet den Königssohn. Wer die beiden Märchen nachlesen möchte wird bei "Grimms Märchen" und "Andersens Märchen" fündig.
Die starken Flügel:
Bei Andersen tragen die Schwäne die Schwester in einem Weidenkorb über das Wasser, sieht man sich die Fotos an,
auf denen der Schwan mit den Flügelspitzen das Wasser streift
oder beide Flügel oben hat und man erkennt,
wie kräftig die Schwingen sind, kann man auch diesen Ansatz nachvollziehen.
Auf Andersen trifft man in Dänemark fast überall, in diesem Jahr sind seine Märchen auch der Themenschwerpunkt im Sandskulpturenpark in Blokhus sowie im Museum für Papierkunst und sogar die norwegian air fliegt mit seinem Portrait auf der Heckflosse,
da schließt sich der Kreis zu den fliegenden Schwänen.
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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