Blick auf Europas größte Nordseeinsel
Decimal Day am 15. Februar

Foto: Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

Die Engländer und ihre Einheiten:
Mein erster Besuch Englands war 1977, ich erinnere mich deswegen so genau, weil es das "Queens silver jubilee" war und ich anlässlich dieser Feierlichkeiten einen Teller mit dem Bild der Queen geschenkt bekommen habe.
Natürlich hatte ich vorher in der Schule gelernt, dass das englische Münzsystem in Pfund und Pence eingeteilt war und wie die Geldscheine und Münzen aussahen. Was ich bisher nicht wusste:

"Decimal Day" am 15. Februar 1971:
Das Dezimalsystem im Geldwesen war in England erst 6 Jahre vor meinem ersten Besuch eingeführt worden. Seit diesem Tag unterteilt sich ein Pfund Sterling in 100 Pence. Davor bestand ein Pfund Sterling aus 20 Shilling und jeder Shilling aus 12 Pence; dementsprechend entsprach ein Pfund 240 Pence. Erinnert mich an ein Duzend Eier, die man in meiner Kindheit kaufen konnte, heute gibt es noch die Lage Eier mit 30 Stück (entspricht zwei einhalb Duzend).
In einer 18 Monate dauernden Übergangsphase wurden die alten Penny-Münzen durch den sogenannten „New Penny“ oder auch „Decimal-Penny“ ersetzt. Anfänglich wurden die alten Münzen noch im Umlauf belassen, was bedeutete, dass ein New Penny (p) den Wert von 2,4  Old Penny (d) hatte und ein Shilling demnach nun fünf New Pence entprach. Es gab vor dieser Umstellung den Sovereigh mit den Unterteilungen: Sovereigh = 4 Crown = 8 Half Crown = 10 Florin = 20 Shilling = 60 Groat = 240 Penny = 960 Farthing = 1 Pfund Sterling. Zudem wurden viele Preise bis 1971 sehr oft in "Guineas" angegeben, wobei 1 Guinea einem Pfund und einem Shilling (also 21 Shillingen) entsprach. Muss eine ganz schöne Rechnerei gewesen sein. Betrachtet man die Kopfrechenkünste unserer Schüler (Ausnahmen ausgenommen), würde ich fast appellieren, bei uns so etwas einzuführen, aber bei "Ich bezahl mit Karte" hilft das auch nicht weiter.

Problemlose Umstellung:
Trotz vereinzelten Vorbehalten aus der Bevölkerung verlief die Münzumstellung in England reibungslos, was auch damit zusammenhing, dass Banken ihre Mitarbeiter im Vorfeld ausgiebig darauf vorbereitet hatten und öffentlich Aufklärungsarbeit betrieben. Für die Umstellung schlossen Börse und Postämter einen Tag und Banken sogar an zwei Tage ihre Türen. Die Läden wiesen ihre Preise eine zeitlang in beiden Währungen aus.

Quellen und
wer daran noch mehr Interesse hat, wird hier pfündig (ich meine natürlich fündig):

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Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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