"Urlaubs"erlebnisse
12 Jahre München gehen zu Ende (4)
Die 12 Jahre München neigen sich endgültig dem Ende zu, der letzte Tag ist angebrochen. Zu Teil 1 dieses Vierteilers gelangen Sie unten.
Tag 3: Es geht noch einmal in die Münchner Innenstadt
Bevor es heute (das war Ende Oktober) in die Innenstadt geht, in aller Frühe rauf aufs Dach des Ramses, denn die Sonne geht gleich auf und das bedeutet gute Sicht. Ich bin überwältigt, mache jede Menge Fotos und kann mich - trotz der Kälte - nicht trennen.
Es ist einfach nur schön. In den tiefer gelegenen Lagen bedeckt der Nebel die Landschaft und die ersten Sonnenstrahlen fallen auf die schneebedeckten Gipfel der Berge. Man kann die Zugspitze sehen. Ein Flugzeug hinterlässt einen Kondensstreifen und wird von der aufgehenden Sonne erfasst.
Der Blick nach unten zeigt, dass Penny und Edeka eröffnet haben. Ich bin erstaunt, es gibt kein Gedränge. Sollten die Leute "Corona" tatsächlich ernst nehmen? Leider wird die Zeit zeigen, dass es doch mit Corona wieder nach oben geht.
Dann sitzen wir an der S-Bahn Station und warten auf einen Zug in die Münchner Innenstadt, an offenen Bahnhöfen gibt es keine Maskenpflicht mehr, in den Zügen zum Glück noch. Wir finden einen Platz und es ist überraschend leer. Am Karlsplatz steigen wir - wie immer - aus. Es entsteht das Bild vom "Justizpalast", bei dem sich mir die Geschwister-Scholl aufdrängen.
Es gibt etwas, was ich hier noch nicht gemacht habe, nämlich den Teil der Universität aufzusuchen, an dem die Flugblätter heruntergeworfen wurden, die zu ihrer Verhaftung geführt haben. Ich muss wohl noch einmal wiederkommen.
Weiter geht es durch Karlstor, früher gab es hier einen Stand, der im Winter Schokobananen verkaufte, die unser Sohn so gerne mochte, dass mein Mann sie vorm Flug nach hause hier ab und zu geholt hat.
Dann die beiden Kirchen, die sich in die Häuserzeile einfügen und die man erst entdeckt, wenn man hineingeht.
Wie die Bürgersaalkirche mit dem Museum für Pater Ruprecht Mayer. Man betritt quasi ein altes, schönes Haus, das zwischen anderen steht,
geht rechts eine kleine Treppe hinauf und dann ist das Erstaunen groß:
Innenräume meide ich während Corona, aber ich habe schon bei den vorherigen Besuchen Fotos davon gemacht.
Es geht zur Frauenkirche, deren Türme nach vielen Jahren nicht eingerüstet sind.
und dann zum Marienplatz zum alten und neuen Rathaus. Man kann mit einem Aufzug bis nach oben und hat dort einen wunderschönen Blick, wer gut zu Fuß ist, kann die Treppen an St. Peter nach oben steigen, die Aussicht entschädigt für die vielen Mühen. Für mich kommt auch dies in diesem Jahr nicht in Frage.
Einen Innenraum werde ich dennoch betreten, vorsichtig, aber es ist nicht viel los und so kann ich noch einmal das für 5 Cent das Christkind in St. Peter aus seinem Tor locken. Den Tipp habe ich von der Klassenlehrerin meines Sohnes aus der Grundschulzeit.
Wissen sie übrigens, warum St. Peter zwei Uhren übereinander hat?
Karl Valentin hat es verraten: Damit zwei Leute gleichzeitig auf die Uhr schauen können.
Am Viktualienmarkt gab es immer frisch gepressten Ananassaft und bei der Suppenküche (nicht von der Tafel) eine Hühnersuppe mit Brot, in diesem Jahr lassen wir das, es geht auf den Rückweg. Am Abend steht noch ein Essen mit der Vermieterin meines Mannes auf dem Programm.
Am folgenden Morgen werden die letzten Sachen gepackt und dann gehören 12 Jahre München endgültig der Vergangenheit an.
Zum Beginn des Rückblicks kommen Sie
"Hier".
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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